Essen-Stoppenberg. Für 2,9 Millionen Euro hat die Freiwillige Feuerwehr Stoppenberg eine neue Wache bekommen. Wie es im Inneren des modernen Gerätehauses aussieht.

Die Freiwillige Feuerwehr in Stoppenberg hat eine neue Wache bekommen. Für rund 2,9 Millionen Euro ist das Gebäude am Hugenkamp/Ecke Kapitelwiese errichtet worden. „Die Feuerwache liegt jetzt mitten im Einsatzgebiet und ist auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Löschgruppenführer Tim Stempel. Ab sofort rückt die Freiwillige Feuerwehr von dort zu ihren Einsätzen in Stoppenberg aus. Im Einsatz sind sie abends, nachts und an Wochenenden, denn alle sind rein ehrenamtlich unterwegs.

Im zweigeschossigen Gerätehaus gibt es auch Büros, eine Werkstatt und einen Schulungsraum.
Im zweigeschossigen Gerätehaus gibt es auch Büros, eine Werkstatt und einen Schulungsraum. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Bis vor Kurzem mussten die ehrenamtlichen Feuerwehrleute in Stoppenberg mit dem alten Gerätehaus aus dem Jahr 1923 zurechtkommen, das noch für Pferdefuhrwerke gebaut worden war. Jetzt durfte Löschgruppenführer Stempel den symbolischen Schlüssel für die neue Wache entgegennehmen. Diese verfügt über eine großzügige Fahrzeughalle, Umkleiden, Sanitäranlagen, Werkstatt, Lager, Büros, Küche, Schulungs- und Erholungsraum. „Wir haben uns sehr auf den Neubau gefreut“, sagt Stempel. „Im Leben eines Feuerwehrmannes passiert sowas, wenn überhaupt, nur einmal.“

In den neuen Umkleiden hängt die Schutzkleidung der Stoppenberger Feuerwehrleute schon bereit für den ersten Einsatz, zu dem sie aus dem neuen Gerätehaus ausrücken werden.
In den neuen Umkleiden hängt die Schutzkleidung der Stoppenberger Feuerwehrleute schon bereit für den ersten Einsatz, zu dem sie aus dem neuen Gerätehaus ausrücken werden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Noch gab es am neuen Standort keinen Einsatz. Sollte ein Notruf eingehen, eilen die Ehrenamtlichen zur Wache, ziehen sich um und rücken mit einem oder beiden Löschfahrzeugen aus. „Das erste Fahrzeug rückt in der Regel circa drei Minuten nach der Alarmierung aus“, sagt Stempel. Eine Zeit, auf die die Freiwilligen stolz sind – bei der Berufsfeuerwehr, die zum Zeitpunkt der Alarmierung bereits in der jeweiligen Wache ist, gelten 90 Sekunden als Ziel. Dass die Stoppenberger so schnell sein können, liegt daran, dass viele in direkter Nachbarschaft zur Wache wohnen.

Stadt Essen muss noch mehr in die Feuerwehr investieren

Die jetzige Investition solle zu einem „optimalen Ablauf bei der Gefahrenabwehr“ beitragen, betonte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Schlüsselübergabe. Er räumte auch ein, dass es ebenfalls in Katernberg Investitionsbedarf gebe. Und nicht nur dort: Der Rat der Stadt Essen hatte zuletzt die Investition mehrerer Millionen Euro in neue Fahrzeuge für die Feuerwehr beschlossen. Dabei wurde auch deutlich, dass in den kommenden Jahren wohl weitere Millionen in Wachen und Gerätehäuser fließen müssen.

Die Fahrzeughalle nimmt einen großen Teil des neuen Gerätehauses in Stoppenberg ein. Zwei Löschfahrzeuge sind hier stationiert.
Die Fahrzeughalle nimmt einen großen Teil des neuen Gerätehauses in Stoppenberg ein. Zwei Löschfahrzeuge sind hier stationiert. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Wir haben strukturell noch viel vor“, betonte Essens Feuerwehrchef Thomas Lembeck bei der Schlüsselübergabe in Stoppenberg. Dort herrscht nun vor allem Freude über die neue Wache, die bessere Arbeitsbedingungen schafft. Diese bietet zudem genug Raum für die Ausbildung der Jugendfeuerwehr, der in Stoppenberg aktuell 25 Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren angehören. Sie können in der Fahrzeughalle und im neuen Schulungsraum jetzt angemessen üben.

30 aktive Feuerwehrleute in Stoppenberg

  • Zur Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr in Essen-Stoppenberg gehören 30 aktive Feuerwehrleute, darunter zwei Frauen.
  • Pro Jahr rücken sie zu etwa 60 bis 90 Einsätzen aus.
  • In der neuen Feuerwache hat nun auch die Jugendfeuerwehr einen festen Platz.

Das alte Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr an der Schwanhildenstraße / Theodor-Pyls-Straße auf dem früheren Gelände der Firma „Stiftsquelle“ wird abgerissen. Auf dem Gelände wird Allbau Wohnhäuser bauen. Etwa 70 bis 75 Wohneinheiten seien geplant, ein Großteil werde öffentlich geförderter Wohnraum sein, sagt Geschäftsführer Dirk Miklikowski. Möglicher Baubeginn sei im Jahr 2023.