Essen. Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Was Autofans auf der Essen Motor Show sagen und wie die Corona-Regeln auf der Messe umgesetzt werden.

Die Essen Motor Show ist zurück: Unter Corona-Bedingungen läuft in der Messe Essen eine etwas verkleinerte Version des PS-Festivals. In den Messehallen sind in diesem Jahr auch einige Elektroautos zu sehen. Autoliebhaber diskutieren vor Tesla und Co. über die Zukunft der Mobilität – wenige Tage nachdem die Ampelparteien SPD, FDP und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag das Aus des Verbrenners festgeschrieben haben.

Sind Elektromotoren für leidenschaftliche Autofans attraktiv? Jein, ist die Antwort der Kumpels Philipp Knecht, Louis Holthaus und Jannik Roleff aus dem sauerländischen Plettenberg. „Elektrosportwagen sind schon geil“, sagt Knecht, „aber mir geht es vor allem um den Sound.“ Und echten Motorensound gebe es eben nur beim Verbrenner, da ist er sich mit seinem Freund Jannik Roleff einig, der gleich zwei BMWs sein Eigen nennt. „Ein Elektroauto wäre nicht meine erste Wahl, aber ich würde mich auch nicht dagegen sträuben“, sagt Louis Holthaus. „Teslas sind ja auch leistungsstark und haben eine gute Reichweite, also warum nicht.“

Begeisterung für Elektromotoren auf der Essen Motor Show ist gering

Wirkliche Begeisterung können die Elektromodelle auf der Essen Motor Show nicht auslösen, hier gilt die Aufmerksamkeit immer noch den Verbrennungsmotoren. Damit seien sie eben auch aufgewachsen, sagen die Anfang-Zwanzigjährigen aus dem Sauerland ebenso wie Norbert Tielmann und Dirk Nolzen aus Wuppertal, die beide gerade die 50 überschritten haben. Die Männer sind seit der Grundschulzeit befreundet und besuchen schon seit Jahrzehnten gemeinsam die Essen Motor Show. Dass ab 2035 tatsächlich keine Verbrenner mehr zugelassen werden, wie es im Koalitionsvertrag steht, daran glauben die beiden nicht – weil sie in der Elektromobilität nicht die Alternative sehen.

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„Wenn man ein Einfamilienhaus hat, okay, aber wo sollen zum Beispiel die Menschen in Essen ihre Autos laden und woher soll der zusätzliche Strom kommen?“, fragt Nolzen. Tielmann, der in der Autobranche arbeitet, fährt selbst seit mehreren Jahren mit Autogas. Für die Zukunft setzt er auf synthetische Kraftstoffe. „Aus meiner Sicht sind sie die Alternative, auf dieser Schiene werden wir uns bewegen.“ Zunächst tauchen die beiden auf der Essen Motor Show aber lieber noch in die klassische Autowelt ab.

Auf der Essen Motor Show gilt die 3G-Regel

Die steigenden Corona-Zahlen haben sie davon nicht abgehalten. Auf der Messe gilt die 3G-Regel, vor dem Einlass wir überprüft, ob Besucherinnen und Besucher geimpft, genesen oder negativ getestet sind. „Drinnen verläuft es sich auch ganz gut, nur an einigen Stellen wird es etwas eng“, meint Tielmann. „Zur Sicherheit werde ich morgen noch einen Schnelltest machen.“ Verwundert sei er darüber, dass das Kartenkontingent für die Essen Motor Show im Vorfeld nicht begrenzt wurde.

Auf der Essen Motor Show gelten 3G-Regel und Maskenpflicht.
Auf der Essen Motor Show gelten 3G-Regel und Maskenpflicht. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Wie viele Menschen sich am ersten Wochenende in den Messehallen aufgehalten haben, dazu gibt die Messe keine Zahlen heraus, erst am Ende werde man bilanzieren, heißt es. Im Vorfeld hatte Pressesprecher Tom Kraayvanger gehofft, unter den Corona-Bedingungen auf 120.000 Besucherinnen und Besucher zu kommen, in jedem Fall gehe die Gesundheit vor. Spezielle Hygiene-Scouts achten in den Messehallen darauf, dass die Regeln auch eingehalten werden. „Bisher gibt es keine Auffälligkeiten bei der Umsetzung der Hygienevorschriften, sie stoßen bei Ausstellern und Besuchern auf hohe Akzeptanz“, stellt er nach den ersten Messetagen fest. Die Essen Motor Show läuft noch bis Sonntag, 5. Dezember.