Essen. Wechsel an der Spitze des Essener Lesebündnis: Hans Schippmann übergibt das Amt an Katrin Martens. Wie der Verein nach Corona wieder starten will

Wachwechsel beim Essener Lesebündnis: Nach 16 Jahren hat Hans Schippmann sein Amt als Vorsitzender abgegeben. Seine Nachfolge übernimmt NRZ-Redakteurin Katrin Martens.

Schippmann ist Gründungsvorsitzender des Vereins, der Kinder und Jugendliche mithilfe von Lesepaten für Bücher begeistern will. Seit 2005 haben die vielen ehrenamtlichen Vorleser schon unzählige Grundschul-Jahrgänge und Kita-Gruppen erreicht und die Lust auf Literatur mit spannenden Geschichten geweckt. Die Lesepaten sind dabei über das ganze Stadtgebiet verteilt und sorgen in den Einrichtungen für Vorlesestunden.

Ein Schwerpunkt der Arbeit soll im Essener Norden liegen

Die Corona-Pandemie hat die Möglichkeiten in den vergangenen Monaten stark eingeschränkt, doch das Lesebündnis hofft nun auf einen baldigen Neustart. Beim bundesweiten Vorlesetag am 19. November hat Katrin Martens bereits die Katernberger Kantschule besucht. Für die 53-Jährige ist die Leseförderung in der Stadt ein wichtiges Anliegen, „deshalb habe ich das Amt gerne übernommen“. Das Bildungsgefälle in Essen sei dramatisch, das Lesebündnis „ein Puzz­lestück, um daran etwas zu ändern“. Deshalb will sie den Schwerpunkt vor allem auf die Schulen im Essener Norden legen. Aber auch die Vernetzung mit anderen Bündnissen wie dem Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur oder den Leselernhelfern von „Mentor“ liegt Martens am Herzen.

Für den Neuanfang nach Corona gibt es jedenfalls manche Pläne. Einige, vorwiegend auch etwas ältere Vorleser, hätten sich nach der monatelangen Zwangspause mittlerweile zurückgezogen, berichtet Martens. Etwa ein Viertel der ehrenamtlichen Lesepaten ist ausgeschieden. Nun hofft das Lesebündnis, zu den rund 150 noch aktiven Lesepaten wieder viele neue Interessenten gewinnen zu können.

Einsteiger sind beim Essener Lesebündnis willkommen

Mitmachen kann eigentlich jeder, der Lust aufs Lesen und eine Stunde pro Woche Zeit hat, um Kindern und Jugendlichen Bücher schmackhaft zu machen. Drei Koordinatoren bringen die Vorleser und Einrichtungen dann übers gesamte Stadtgebiet verteilt zusammen. Für Einsteiger bietet das Lesebündnis auch ein Seminar an und gibt Bücher-Tipps.

Wichtig sei einfach, „dass Kindern überall, wo es geht, vorgelesen wird“, sagt Katrin Martens. Und weil aufgrund der langen Corona-Zeit einige Spendengelder gar nicht ausgegeben werden konnten, gibt es momentan sogar einen gut gefüllten Etat, um demnächst Autoren zum Vorlesen in die Schulen einzuladen.

Mehr Infos unter essener-lesebuendnis.de