Essen. Der letzte Winter soll eine Lehre sein: Damit Bus und Bahn bei Schnee und Eis nicht kapitulieren müssen, feilt die Stadt an einer Gegenstrategie.

Erst kam der Lockdown, dann der „Flockdown“: Mit diesem spöttischen Wortgebilde beklagte die ohnehin schon durch Corona genervte Ruhrbahn-Kundschaft den Umstand, dass Schnee und Eis ihr im letzten schneereichen Winter einmal mehr die Tour per Bus und Bahn vermasselten. Über Tage hinweg mussten die Gefährte im Februar im Depot bleiben, weil Gleis-Anlagen und Weichen in Essen massiv vereist waren und Haltestellen nicht rechtzeitig geräumt werden konnten. Die Politik staunte: „Das hatten wir doch alles schon mal?“

In der Tat, weshalb man diesmal gewappnet sein will. Ein neuer Streuplan mit der optimistisch klingenden Bezeichnung A+ soll her, einer, der bei Starkschneefall, Eisregen, Glatteis und länger andauerndem Dauerfrost die Befahrbarkeit der wichtigsten Fahrbahnstrecken mit Gleisbereichen der Straßenbahn sicherstellt.

Allein mit vorhandenen Bordmitteln, so viel scheint klar, ist diese zusätzliche Leistung der Entsorgungsbetriebe kaum zu stemmen: Erforderlich seien weitere Fahrzeuge und Personal der Rufbereitschaft, heißt es. Kostenpunkt: rund 250.000 Euro. Die sollen nicht über die Winterdienst- oder die Straßenreinigung-Gebühr auf Bürgerinnen und Bürger abgewälzt, sondern aus dem Stadt-Etat bezahlt werden.