Essen. Essen erlebt eine volle Innenstadt: Besucher kommen zum Einkaufen, zu den Lichtwochen und dem Zombiewalk. Eine Rückkehr ins normale Leben?

  • Schon am frühen Nachmittag schlendern zahlreiche Besucher durch die Essener Innenstadt zum verkaufsoffenen Sonntag
  • Auch die Eröffnung der Lichtwochen und der Zombiewalk ziehen viele Menschen an.
  • Beim Bummel draußen gilt keine Maskenpflicht, einige Besucher tragen dennoch Mund- und Nasenschutz „Es ist megavoll“, so lautet bereits am frühen Nachmittags das Fazit der Eheleute Wagner (53/56), die aus Borbeck in die Essener Innenstadt gekommen sind. Verkaufsoffener Sonntag, die Eröffnung der Lichtwochen und der Zombiewalk lassen die Straßen wie die Kettwiger und die Limbecker immer voller werden. Ein für manche Passanten verstörendes Bild mit Blick auf steigende Inzidenzen. Dabei gelten für den Bummel außen keinerlei Vorgaben, bei den Veranstaltungen wiederum greift die 3G-Regel. Stichprobenartige Kontrollen wurden angekündigt.


„Wir fühlen uns sicher“, sagt eine 31-Jährige, die mit ihrem Mann, den Eltern und Geschwistern aus Gevelsberg nach Essen gekommen ist. Sie seien alle geimpft und nun erstmals bei den Lichtwochen dabei. Die beginnen allerdings erst später und so steht zunächst der Einkauf im Limbecker Platz an – mit Maske: „Ohne Maske wär’s schon schön, das Auf- und Abziehen nervt schon ziemlich.“

Noch bleibt es auch draußen ohne Maske für einige ein ungutes Gefühl

Einfach „mal gucken“ möchte das Ehepaar aus Bochum, dort sei heute nichts los. An diesem Sonntag so etwas wie „normales Leben“ in der City mitzubekommen, das sei doch schön, sagt die 67-Jährige. Und dennoch: Sie und ihr Mann (69) seien zwar geimpft, es bleibe aber ein ungutes Gefühl, sich ohne Maske zu bewegen. Daher gilt für die beiden bei den Lichtwochen: „Mittendrin muss nicht sein.“ Wenn Leute näher kämen, sei das schon merkwürdig. Und so sehr sie sich über dieses bisschen zurück zur Normalität freuen, fühlt es es sich derzeit auch noch „ungewohnt und fremd“ an.

Auf der Kettwiger Straße stehen schon die ersten Verkaufsbuden und sorgen für vorweihnachtlichen Flair.
Auf der Kettwiger Straße stehen schon die ersten Verkaufsbuden und sorgen für vorweihnachtlichen Flair. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Eheleute Wagner genießen wiederum einfach mal den Trubel zu beobachten und haben sich dafür einen Platz an einem der vielen Tische gesucht. Dem guten Wetter ist geschuldet, dass auf ihrem nun statt des Glühweins zwei Gläser Bier stehen. Zuvor sind sie schon zwei Mal durch die Innenstadt geschlendert. „Es ist wirklich sehr voll, weil die Leute einfach raus wollen“, beschreibt er. „Es ist so wie früher.“ Bis zu den Lichtwochen werden sie zwar nicht bleiben können, aber sie seien jüngst noch beim Lightfestival gewesen.

Einige Besucher tragen auch draußen beim Bummel Masken

Stichproben mit Blick auf die 3G-Regel bei den Veranstaltungen sehen sie als völlig unproblematisch und nicht störend an. Die beiden fühlen sich sicher und finden vor allem den Bummel draußen ohne Maske in Ordnung – auch wenn sie viele Besucher selbst draußen mit Mund- und Nasenschutz gesehen hätten.

Vorgehen und Kontrollen bei 3 G

Auf sämtlichen Veranstaltungsflächen in der Essener Innenstadt galt 3G. Dort sollten Besucher stichprobenartig kontrolliert werden. Das hatte Florian Hecker von der EMG, dem Veranstalter der Lichtwochen, zuvor angekündigt.

Wer lediglich durch die City bummelte oder spazierte war davon ausgenommen. Laut Stadt mussten diese Passanten („Laufkundschaft“) nicht nachweisen, geimpft, genesen oder getestet zu sein. Die Infektionsgefahr sei im Pulk größer, daher ergab dieses Vorgehen infektiologisch für die Stadt Sinn. Eine Maskenpflicht gab es aber auch bei den Ansammlungen von Menschen hier nicht.

Den tragen auch jüngere wie die 30-Jährige, die mit ihrer Mutter zum Einkaufen und zu den Lichtwochen gekommen ist. „Das Auf und Ab ist einfach lästig, da müsste ich mir ja jedes Mal die Hände desinfizieren“, sagt sie und lässt die Maske einfach auf, zumal es sich auf der Limbecker Straße auch ordentlich geknubbelt habe. So trage sie die Maske aus Bequemlichkeit und wegen der Sicherheit die ganze Zeit über.

Außengastronomie und Stände sind bereits am frühen Nachmittag gut besucht

Im Außenbereich sitzen und stehen an diesem Sonntag zahlreiche Besucher bei Bratwurst oder Pommes, die Außengastronomie am Kennedyplatz wie auch die Tische der Stände in der City sind bereits am frühen Nachmittag gut besucht. „Es ist fast wie vor Corona“, sagt eine Verkäuferin im Schuhhaus Grüterich und erwartet vor allem am späten Nachmittag noch mehr Kunden. Die stehen auch im Drogeriemarkt Schlange, manche tragen bereits volle Einkaufstüten. Lediglich der Willy-Brandt-Platz mit seiner Bühne ist da noch recht verwaist.

Direkt vor der Bühne auf dem Willy-Brandt-Platz erstrahlte ein Nashorn zu den Essener Lichtwochen, die Oberbürgermeister Thomas Kufen eröffnet hatte.
Direkt vor der Bühne auf dem Willy-Brandt-Platz erstrahlte ein Nashorn zu den Essener Lichtwochen, die Oberbürgermeister Thomas Kufen eröffnet hatte. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Voller wird es dann zur Eröffnung der Lichtwochen auf dem Willy-Brandt-Platz. Dort kündigt Oberbürgermeister Thomas Kufen an, dass die Lichtwochen die Stadt in diesem Jahr in einen Tierpark verwandeln sollen. Das dürfe man auch als besondere Einladung an die Kinder verstanden wissen, sagt der OB und blickt zurück auf seine Kinderzeit, als er mit der Oma in die weihnachtlich beleuchtete Stadt ging, als dort noch der Spielwarenhändler Roskothen zum Staunen einlud.

Essener OB appelliert an die Bürger, Weihnachtsgeschenke in der Stadt zu kaufen

Zombie Walk in Essen!

Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services
Menschen beim Zombie Walk am Sonntag, den 31. Oktober 2021 in der Innenstadt von Essen.Foto: Kim Kanert / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kim Kanert
1/12

Kufen verbindet den persönlichen Rückblick mit einem Appell an die Essener und Essenerinnen, ihre Weihnachtsgeschenke nicht online zu bestellen: „Machen Sie Ihre Einkäufe in Essen.“ Bevor er um 17.25 Uhr per Knopfdruck die tierischen Motive illuminiert und direkt vor der Bühne ein Nashorn erstrahlt. Eine weitere Bitte hatte da der OB bereits zuvor noch an die Bürger gerichtet: „Lassen Sie sich impfen.“

Wie wichtig das ist, wird an diesem Sonntag in der überfüllten Innenstadt spürbar: So eng drängen sich die Menschen, dass man nur hoffen kann, dass wirklich alle die 3G-Regel beherzigt haben. Überprüft werden konnte das bestenfalls stichprobenartig. Dicht standen auch Zuschauer wie Zombies zusammen, die sich parallel zur Kettwiger an der Rathenaustraße versammelten. Die verkleideten und geschminkten Gruselgestalten liefen dann nur wenig später los bei der Halloween-Parade.