Essen. Der Essener Zombiewalk zählt zu den ältesten und größten in Deutschland. Nach der Corona-Pause 2020 erwachen die Untoten wieder zu neuem Leben.

Nach den Querelen vor zwei Jahren und der Corona-Zwangspause im letzten Jahr erwachen die Untoten in diesem Jahr wieder zu neuem Leben. Obendrein hüllen sie sich dabei in ein neues Gewand. Der Essener Zombiewalk, viele Jahre der größte, gruseligste und älteste der Republik, geht in diesem Jahr auf in der neuartigen Halloween-Parade. Ein Spektakel, bei dem Zombiewalk-Organisator Dirk Bußler und die Verantwortlichen von Essen Marketing (EMG) zum ersten Mal an einem Strang ziehen. Los geht’s am Sonntag, 31. Oktober, um Punkt 18 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz.

Trotz kurzer Vorbereitungszeit und minimaler Werbung hofft Dirk Bußler auf einen guten Zuspruch des Publikums. „Ich würde mich sehr freuen, wenn wir etwa 1000 Teilnehmer anlocken könnten“, sagt der Zombie-Walk-Veteran.

Vom Willy-Brandt-Platz über die Kettwiger zur Marktkirche - und wieder zurück

Die Route durch die Essener Innenstadt haben die Veranstalter gemeinsam abgesteckt. Es geht die Kettwiger Straße runter, einmal rund um die Marktkirche und dann die Einkaufsstraße wieder hoch bis zum Startpunkt.

Die Halloween-Parade lebt vom Publikum – und daran dürfte es am letzten Sonntag im Oktober nicht mangeln. Denn zeitgleich veranstaltet Essen Marketing den verkaufsoffenen Sonntag, der Zigtausende zum Einkaufsbummel in die Innenstadt locken soll. Hinzu kommt: Eine Stunde vor Beginn des Halloween-Events – um 17 Uhr – eröffnet OB Thomas Kufen ebenfalls auf dem Willy-Brandt-Platz die beliebten Essener Lichtwochen. Sie starten traditionell am letzten Sonntag im Oktober und stehen dieses Mal unter dem Motto „100 Jahre Folkwang“.

Dirk Bußler trauert den Zeiten, als Essen mit dem Zombiewalk ein Alleinstellungsmerkmal besaß und zu Spitzenzeiten 2000 fantasievoll, aber oft auch extrem gruselig aufgemachte Zombies aus Deutschland, Holland und Belgien in die Stadt lockte, nicht nach. In der Verschmelzung mit der Halloween-Parade sieht er eine positive Entwicklung. Der zunehmende Halloween-Rummel entwickele sich zu einem bunten Spektakel, das besonders Familien mit Kindern anspreche, aber beispielsweise auch die große asiatische und muslimische Community im Ruhrgebiet. „Halloween genießt eine breite kulturelle Akzeptanz und ist obendrein ein wichtiger Impuls für den Einzelhandel“, sagt Bußler.

Halloween-Parade soll fester Bestandteil des Essener Veranstaltungskalenders werden

Ob Zombiewalk oder Halloween-Parade: In beiden Formaten stehe die Lust sich zu verkleiden und sich einem großen Publikum zu präsentieren im Vordergrund. Wer seit Jahren beim Zombiewalk mitmache, sei auch bei der Halloween-Parade gut aufgehoben, so Bußler.

Vor zwei Jahren hatte es noch einen Streit zwischen Essen Marketing und dem Zombiewalk-Veranstalter gegeben. Bei der EMG war man zunächst in Sorge, der Zombiewalk könne den Ablauf des gleichzeitig stattfindenden Essen Light Festival in der Innenstadt stören. Die Meinungsverschiedenheiten sind längst beigelegt, beide Seiten gehen partnerschaftlich miteinander um.

Bei der Halloween-Parade in New York, der größten der Welt, ziehen bunt verkleidete Menschen durch die Häuserschluchten Manhattans – ähnlich wie beim Straßenkarneval am Rhein. Die EMG-Verantwortlichen wollen das zarte Pflänzlein Halloween-Parade langsam wachsen lassen und es ebenfalls zu einem festen Event im Essener Veranstaltungskalender machen. „In guten Gesprächen haben wir uns mit den Machern des Zombiewalks zusammengetan“, sagt Amelie Hoff, Leiterin des EMG-Veranstaltungsbetriebs.

Interessierte gesucht für Halloween-Parade

Zombie-Walk-Organisator Dirk Bußler ruft Interessierte – zum Beispiel Tanzgruppen – dazu auf, sich an der Halloween-Parade zu beteiligen und kostümiert/geschminkt durch die Essener City zu ziehen.

Seine Kontakte: E-Mail: dirk.bussler@gmail.com; Mobilfunk 015164717927

Weitere Infos bei Facebook auf der Fanseite „Zombiewalk Essen“.

Die aktuelle Corona-Schutzverordnung gelte noch bis zum 29. Oktober. Die EMG-Verantwortliche geht aber nicht davon aus, dass der Ablauf des Kostüm- und Gruselspektakels durch unerwartete Auflagen beeinträchtigt werden könnte. „Die Veranstaltung findet unter freiem Himmel statt, das ist ein großer Vorteil“, so Amelie Hoff. Wer die Halloween-Parade krachend ausklingen lassen möchte, sei danach zum Kennedy-Platz eingeladen: Dort werde anlässlich des Lichtwochen-Auftakts um 19.30 Uhr ein großes Höhenfeuerwerk abgebrannt.