Essen. Nach einem Tötungsdelikt im Südostviertel ermittelt eine Mordkommission der Polizei. Der mutmaßliche Täter stellte sich und sitzt in Haft.

Eine Mordkommission der Essener Polizei ermittelt nach einem Tötungsdelikt im Südostviertel: Ein 24 Jahre alter Deutscher mit serbischen Wurzeln soll eine Deutsch-Libanesin (25) am Sonntagabend in einem Mehrfamilienhaus an der Steinmetzstraße umgebracht haben. Die Polizei richtete eine Mordkommission ein - und muss womöglich eigene Fehler aufarbeiten.

Wie die Behörde am Montag berichtete, stellte sich der mutmaßliche Täter kurz nach dem Verbrechen in Begleitung eines Rechtsanwalts auf der Kriminalwache. Einsatzkräfte suchten daraufhin die Wohnung an der Steinmetzstraße auf und fanden dort die Leiche der jungen Frau.

Nach einem Tötungsdelikt an der Steinmetzstraße sicherte die Polizei Tatortspuren und versiegelte anschließend die Wohnung.
Nach einem Tötungsdelikt an der Steinmetzstraße sicherte die Polizei Tatortspuren und versiegelte anschließend die Wohnung. © WTVnews_Essen

Opfer und Täter kannten sich seit Jahren. Bereits 2018 habe es eine Auseinandersetzung zwischen den beiden gegeben, hieß es am Montag Gegen den heute 24-Jährigen sei damals wegen häuslicher Gewalt ermittelt worden. Ihm werden nach Auskunft der Polizei zudem weitere Gewaltdelikte zugerechnet.

Nun sitzt der Beschuldigte wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft.

Die Leiche wurde am Morgen nach der Tat obduziert

Die Leiche wurde am Morgen in der Essener Rechtsmedizin obduziert. Staatsanwältin Sarah Erl will jedoch keine Angaben dazu machen, auf welche Weise die junge Frau getötet worden ist. Was letztlich der Auslöser für die Eskalation der Gewalt war, sei ungeklärt.

Der mutmaßliche Täter und das Opfer lebten in getrennten Wohnungen. Die Ermittlungen der Mordkommission dauern aktuell an.

In diesem Zusammenhang prüfen Staatsanwaltschaft und Polizei Essen einen vorausgegangenen Einsatz in der Steinmetzstraße: Zeugen hatten die Polizei alarmiert, weil sie dort Hilferufe einer Frau gehört haben wollen. Vor Ort fanden die eingesetzten Beamten jedoch keine Hinweise auf eine Straftat, heißt es in einer Mitteilung.

Hintergründe dazu erläuterte Erl auf Nachfrage nicht. Weder bestätigen noch dementieren wollte die Staatsanwältin allerdings die Annahme, dass bei dem Einsatz möglicherweise Fehler gemacht worden sein könnten. Die Polizei möchte die Aufarbeitung abwarten, bevor sie sich zu dieser Frage äußert.