Essen. Essens Weststadt wird immer mehr zum Wohnviertel: Unweit von Uni und Einkaufszentrum Limbecker Platz entstehen 100 neue Wohnungen. Weitere folgen.
Zum Baustellentermin mit Signalcharakter kam Oberbürgermeister Thomas Kufen am Montag (4. Oktober) in die Essener Weststadt: In unmittelbarer Nähe zu Innenstadt und Universität wird dort ein neues Quartier mit 100 Wohneinheiten für junge Familien, Singles, Senioren, Paare und Studenten errichtet. „Hier entsteht eine gute, neue Adresse mit Wohnraum, der dringend benötigt wird“, betonte Kufen bei der Grundsteinlegung mit dem Vorstandsvorsitzenden der LEG SE, Lars von Lackum.
Bis Frühsommer 2023 will das Wohnungsunternehmen auf dem 5000 qm großen Grundstück an der Ecke Helmut-Käutner-/Kurt-Jooss-Straße sechs Wohngebäude errichten. Die einzelnen Wohnungen sollen zwischen 40 und 103 Quadratmeter groß sein; alle erhalten Balkon oder Terrasse, alle sind barrierefrei. Acht Wohnungen werden rollstuhlgerecht gestaltet.
Rund 26 Millionen Euro werden in das Projekt investiert. Damit wolle man modernen Wohnraum schaffen, der erstens bezahlbar sei und zweitens ökologischen Standards gehorche, sagt von Lackum. Und so ist neben einem begrünten Innenhof auch eine Photovoltaik-Anlage geplant. „Wir hoffen, dass sich viele Mieter für den ökologisch produzierten Strom interessieren. Da braucht man immer noch viel Überzeugungsarbeit.“
Wohnbau in Essener Weststadt: Stellplätze für E-Fahrzeuge und Fahrräder
Selbstverständlich biete die Tiefgarage mit ihren 78 Stellplätzen auch Ladesäulen für E-Fahrzeuge, fügt von Lackum hinzu. „Natürlich wird es auch Fahrradparkplätze geben“, ergänzt der OB, der erst im Juni mit dem LEG-Vorstandsvorsitzenden beim Spatenstich an selber Stelle zusammengetroffen war. Seither waren im Baugrund meterlange Stahlträger, Mauerwerk und Stahlplatten gefunden worden. Nun freut sich von Lackum über „exzellente Arbeiten auf schwierigem Grundstück“. Das Projekt sei weitgehend im Zeitplan: Mit der Grundsteinlegung am Montag, bei der eine Zeitkapsel samt Tageszeitung eingemauert wurde, beginnt die Hochbauphase.
Oberbürgermeister Kufen dankte der LEG Immobilien AG und der Bauwens GmbH & Co. KG, die das neue Wohnquartier errichtet, für ihr Engagement in Essen. Er kündigte außerdem an, dass die Stadt mit „vielen städtebaulichen Entwicklungen und geplanten Bauvorhaben“ weiteren Wohnraum schaffe und Quartiere fördere. Von der Baustelle weist er aufs Nachbargrundstück: „Wir blicken hier schon auf das nächste Vorhaben, auf dem früheren Druckerei-Gelände.“ Nach dem Wegzug der Druckerei Kaiser nach Frillendorf kann die LEG dort den nächsten Wohnkomplex errichten.
Zentrumsnah und gut angebunden
Die Weststadt, die lange ein Schattendasein in zweiter Reihe hinter Colosseum, Cinemaxx und Co. geführt hat, wird also immer mehr zum Wohnviertel, das seine Standortvorteile ausspielen kann. „Attraktiver Wohnraum in unmittelbarer Zentrumsnähe, sehr gut angebunden“, listet der Oberbürgermeister auf.
Gleich um die Ecke ist mit der Grünen Mitte ja gelungen, eine Brache in ein begehrtes Wohnquartier zu verwandeln. Das nun entstehende erheblich kleinere „Wohnen in der Weststadt“ spielt vom Format in einer ganz anderen Liga. Es verfügt aber über dieselbe Citylage mit Einkaufszentrum Limbecker Platz und U-Bahn-Station vor der Tür. „Nun“, sagt der OB, „hoffen wir, dass wir hier schnell Familien ein neues Zuhause geben können“.