Essen. Um das Leben von Straßenbäumen zu retten, hat die Stadt sie mit Bewässerungssäcken ausgestattet. Künstler hatten jetzt eine ungewöhnliche Idee.
Gut 150 Straßenbäume im Stadtgebiet, die während des Sommers unter der Trockenheit leiden, haben Bewässerungssäcke erhalten. Die Initiative #artfortrees hat sich nun darum gekümmert, dass sie einen künstlerischen Anstrich erhalten.
Aktion soll Bürger zu ehrenamtlichem Engagement ermuntern
Die Fäden liefen bei der Hamburger Galerie Urbanshit Gallery zusammen, die auf Streetart, also Straßenkunst, spezialisiert ist. Die Akteure kamen auf die Idee, die Bewässerungssäcke zu gestalten, damit sie nicht dauerhaft in einem „Gartenplanen-Grün“ daherkommen.
Die drei Street-Art-Künstler Bona Berlin, Dave the Chimp und Tape Over machten sich dann ans Werk und wollen zugleich eine Botschaft aussenden. Bürger sollen sich für die Bäume in ihrem Sprengel einsetzen. Denn gerade in dichtbesiedelten Städten kommt, wie Umweltschützer immer wieder hervorheben, den Bäumen eine wichtige Rolle zu: Sie spenden Schatten, kühlen die Luft und mindern die Folgen des Klimawandels. Doch Straßenbäume, die auf schwierigem oder versiegeltem Untergrund stehen, leiden in den Sommermonaten.
An den Bewässerungssäcken gibt es über QR-Codes ges weitere Informationen zum Projekt und den beteiligten Partnern, darunter der Energieanbieter „E wie einfach“ der Ehrenamt-Agentur sowie die Initiative „Gießkannheld:innen“. Aus dem Kreis der ehrenamtlichen Helfer haben einige die Bewässerung übernommen. Zu dem Helferkreis gehört Christiane Gregor. Sie lobt die Aktion und findet, dass es sich um echte Hingucker handelt. Zugleich seien sie auch eine Werbung, um weitere Gießkannenhelden und -heldinnen zu gewinnen.
Initiative soll Blick auf die Folgen des Klimawandels richten
Die Initiative ist mit dem Ziel entstanden, die von anhaltender Trockenheit und Dürre bedrohten Stadtbäume in Essen zu retten. Damit jeder Baum mit Wasser versorgt ist, bauen Initiativen von Gemeinsam für Stadtwandel und dem Runden Umwelttisch mit der Ehrenamt Agentur Essen e. V. eine Engagementstruktur auf. In jedem Stadtteil sollen ehrenamtliche Gießgruppen und Wassertankstandorte professionell organisiert und ausgestattet sein.
Für den Energieanbieter „E wie einfach“als Projektpartner unterstreicht die Aktion, wie wichtig es sei den Klimawandel aufzuhalten. Man könne gemeinsam einen Beitrag leisten, um die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken“, so Geschäftsführerin Katja Steger.
Zu sehen sind die Kunstaktionen an der Rüttenscheider Straße (Bild), in Altenessen, in Frohnhausen, am Isenbergplatz und auch am Brüsseler Platz.