Essen. Die Stadt schickt ab Montag mobile Impf-Truppen in alle Essener Gymnasien und Gesamtschulen. Was Eltern jetzt wissen müssen.
Ab Montag beginnt die Stadt damit, mobile Impf-Truppen in sämtliche städtischen sowie kirchlichen Gymnasien sowie alle sieben Gesamtschulen zu schicken. Die Termine stehen jetzt fest; den Anfang macht am Montag das Gymnasium Borbeck. Die Daten reichen weit bis in den Monat September hinein, die Termine für die Zweitimpfungen folgen drei Wochen darauf.
Impfen lassen können sich ausschließlich Schülerinnen und Schüler der Oberstufe („Sekundarstufe II“). Das sind an Gymnasien die so genannten Jahrgänge EF, Q1 und Q2 und an Gesamtschulen die Jahrgänge 10 bis 13. Schülerinnen und Schüler, die 16 Jahre und älter sind, benötigen keine Einverständniserklärung der Eltern. 15-Jährige müssen ein entsprechendes Schreiben mitbringen, das von mindestens einem Elternteil unterzeichnet worden ist.
Wie viele Schüler an der Aktion teilnehmen, kann niemand prognostizieren
Die Schulen müssen jetzt relativ kurzfristig Räume und Personal zur Verfügung stellen, damit die Impf-Aktionen reibungslos ablaufen können. Wie viele Jugendliche sich an den Schulen impfen lassen werden, wagt derzeit kaum jemand zu prognostizieren: „Ich habe den Eindruck, dass relativ viele Schülerinnen und Schüler schon geimpft sind – vor allem jene aus dem Abschlussjahrgang“, sagt Lars Schnor, Leiter des Gymnasiums Borbeck.
Alle Schulleiter begrüßen die Impf-Aktionen an ihren Häusern, auch wenn die Nachricht, dass die ersten Schulen schon am Montag starten, relativ kurzfristig kommt. Die Eltern werden mit entsprechenden E-Mails informiert. Die Schülerinnen und Schüler, die geimpft werden sollen, sollten ihren Impf-Ausweis mitbringen. Wer keinen hat, bekommt vor Ort einen ausgestellt. Ausdrucke mit QR-Codes, die für den elektronischen Impfpass benötigt werden, sollen zu einem späteren Zeitpunkt ausgegeben werden. Außerdem werden benötigt: ein Ausweis (Jugendliche ab 16 müssen einen Personalausweis haben) und die Krankenkassenkarte.
Appell: Kinder ab 12 Jahren sollten sich im Impfzentrum oder vom Arzt impfen lassen
Auch wenn die Ständige Impfkommission („Stiko“) mittlerweile empfiehlt, Kinder ab 12 Jahren impfen zu lassen, richtet sich das Impf-Angebot an den Schulen ausdrücklich nur an die Oberstufenschüler. Denn nur das erlaubt derzeit die Landesregierung, was das Impfen an Schulen angeht. „Kinder zwischen 12 und 15 Jahren sollten nach Möglichkeit beim Impfen von ihren Eltern begleitet werden, das würden die Schulen außerdem logistisch nicht hinbekommen“, gibt Gesundheitsdezernent Peter Renzel zu bedenken. Er empfiehlt deshalb allen Essener Familien erneut, die Kinder im entsprechenden Alter im Impfzentrum an der Messe (kein Termin nötig) oder beim Arzt impfen zu lassen.
Bei den Schulleitern gibt es vereinzelt durchaus die Sorge, dass während der Impf-Aktionen Gruppendruck entsteht auf jene, die sich nicht vor Ort impfen lassen wollen: „Wir werden vorher nochmal mit den Schülern sprechen und werden sicherstellen, dass niemandem irgendwelche Nachteile entsteht, der sich nicht impfen lassen will“, sagt Schulleiter Lars Schnor.
Die Impfungen an den Berufskollegs, die zum Großteil von erwachsenen Schülern besucht werden, finden ab Ende August statt.
Jugendliche, die bereits an Corona erkrankt waren, können sich ebenfalls impfen lassen – die Genesung muss dann aber mindestens vier Wochen zurückliegen.