Essen. Hunderte Poster, Plakate, Aufkleber und Leucht-Werbungen erinnern Essener Autofahrer jetzt daran, dass zum Schulstart mehr Kinder unterwegs sind.

An vielen Stellen im Stadtgebiet werden Autofahrer ab sofort daran erinnert, dass jetzt mehr unerfahrene Kinder im Straßenverkehr unterwegs sind. Die Kampagne „Schule hat begonnen“ startet pünktlich zum Wiederbeginn des Unterrichts am Mittwoch; am Donnerstag werden die meisten der rund 5000 Erstklässler in Essen eingeschult.

Viele Partner hat sich die Verkehrswacht wieder ins Boot geholt, um mit großem Aufwand flächendeckend an den Schulstart zu erinnern: Neben der FUNKE Mediengruppe, auf deren großer Video-Wand am Jakob-Funke-Platz die Motive erleuchten, beteiligen sich auch die Stadt Essen, die Polizei sowie die Firmen Ströer, Ruhrbahn, Messe Essen und Westenergie. Außerdem sind der Fahrlehrerverband Nordrhein e.V. und die Kreishandwerkerschaft beteiligt.

„I like – sicher zur Schule kommen“: ein moderner Slogan

Geworben wird mit klassischen Plakaten in verschiedenen Größen, mit Leuchtmotiven sowie mit Aufklebern auf Dienstfahrzeugen von Polizei, Westnetz, Fahrschulen, der kommunalen Verwaltung und auf den Bussen der Ruhrbahn. Die Motive zeigen unter der Überschrift „Achtung! Schule hat begonnen“ fröhlich schauende Grundschulkinder. Sie halten großformatige Daumen-Symbole in die Luft, die an das soziale Netzwerk Facebook erinnern – dazu der passende Slogan: „I like – sicher zur Schule kommen“.

Dieser zeitgemäße Auftritt in Bonbonfarben lässt viele Bürger wohl fast vergessen, was früher jahrzehntelang üblich war: Bis vor acht Jahren hingen Verkehrswacht, Stadt und Polizei gelbe Banner zwischen die Bäume oder an Zäune, auf denen stand: „Schule hat begonnen.“ Von diesen gelben Transparenten gab es 70 Stück; sie mussten aufwendig mit einem Hubwagen angebracht werden. „Das konnte man nicht zeitlich auf den Punkt hinbekommen“, erinnert sich Karl-Heinz Webels, Leiter der Essener Verkehrswacht. „Deshalb hingen manche Banner schon zu Ferienbeginn“ – und verfehlten entsprechend ihre Wirkung, wenn es sechs Wochen später ernst wurde. Außerdem wurden die Lager-Kosten zum Problem – entsprechend ersann man neue Formen der Werbung und nutzt seitdem Plakatrahmen an Schaltkästen auf dem Bürgersteig oder leuchtende, großformatige Anzeigetafeln an den Kreuzungen.

Verkehrswacht rät: Schulweg ein ganzes Jahr vorher einüben

„Wir raten Eltern dazu, nicht erst kurz vor dem Schulstart mit dem Kind den Weg zur Schule einzuüben, sondern schon ein ganzes Jahr vorher“, sagt Karl-Heinz Webels: „Der kürzeste Weg zur Schule ist nicht immer der sicherste.“ Zebrastreifen und Querungshilfen sollten auf jeden Fall in Anspruch genommen werden – auch wenn man dafür vielleicht ein paar Meter weiter gehen muss.

Die Zahlen sind derzeit zufriedenstellend: „Im vergangenen Jahr hatten wir gerade mal drei Unfälle mit Kindern auf dem Schulweg“, sagt Webels. Im Jahr 2019 waren es noch 16. Dass die Zahl im Jahr 2020 so deutlich absank, mag an Corona liegen – und den Monate langen Schulschließungen. Trotzdem sei es wichtig, rund um den Start eines Schuljahres Autofahrer daran zu erinnern, dass auf einen Schlag viel mehr unerfahrene Kinder auf den Bürgersteigen unterwegs sind, die Straßen und Kreuzungen überqueren. „Wer selbst keine schulpflichtigen Kinder hat, weiß nicht unbedingt, dass die Ferien zu Ende sind.“

Auch Ulrich Sievers, Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium, findet die aktuellen Zahlen zufriedenstellend, mahnt aber trotzdem: „Viele Verkehrsteilnehmer benötigen solche Erinnerungen.“