Essen. Das Ruhr-Hochwasser im Juli hatte das Ausflugslokal Rote Mühle in Essen-Heisingen völlig überschwemmt. Zum Neustart findet das Team lobende Worte

Zuerst Corona und dann das Ruhr-Hochwasser Mitte Juli: Das beliebte Ausflugslokal Rote Mühle in Essen-Heisingen hat schwere Zeiten hinter sich. Jetzt schaut der Gastro-Betrieb wieder nach vorn. Fast genau einen Monat nach der Überschwemmung hat das Fährhaus Rote Mühle von Inhaber Peter Soyk an diesem Freitag (13. August) wieder seine Pforten geöffnet.

„Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Tina Hermann vom Rote-Mühle-Team. Vier Wochen lang seien die Bautrockner pausenlos in Betrieb gewesen, um Nässe und Feuchtigkeit aus den Gemäuern zu holen. Das Wasser hatte während der Flut mannshoch im Gasthaus gestanden. Das Wirtsehepaar Soyk musste von der Feuerwehr sogar mit dem Hubschrauber vom Dach ihres Hauses gerettet werden.

Den reinen Sachschaden – ohne die Einnahmeverluste wegen der Zwangspause – beziffert die Rote Mühle auf „deutlich mehr als 100.000 Euro“. Die Versicherung wird nicht für die Hochwasserschäden aufkommen. „Weil wir zu nah am Wasser liegen, können Elementarschäden nicht versichert werden“, heißt es.

Die meisten Schäden seien mittlerweile beseitigt, aber kleinere Reparaturen seien noch erforderlich. Weil sich der Saisonbetrieb (April bis Ende Oktober) auf den großen Biergarten am Ruhrufer spezialisiert hat, würden die Schäden im Innenraum den Betriebsablauf nicht mehr stören.

Sogar völlig fremde Leute halfen mit, den Schlamm aus dem Lokal zu schaffen

Das Ausflugslokal Rote Mühle ist auch zwei Tage nach der Flut immer noch vom Hochwasser der Ruhr eingeschlossen. Die Wirtsleute sind Mitte Juli mit dem Hubschrauber gerettet worden.
Das Ausflugslokal Rote Mühle ist auch zwei Tage nach der Flut immer noch vom Hochwasser der Ruhr eingeschlossen. Die Wirtsleute sind Mitte Juli mit dem Hubschrauber gerettet worden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Dankbar sind die Leute von der Roten Mühle für die große Hilfsbereitschaft. Die Feuerwehr habe die vollgelaufenen Räume leergepumpt, auch das Technische Hilfswerk sei im Einsatz gewesen. „Stammgäste aber auch völlig fremde Leute haben uns geholfen, den Schlamm rauszuschaffen“, berichtet Tina Hermann. Nicht zu vergessen die Geldspenden. „Einige kamen sogar persönlich vorbei.“

Erfreulicherweise gut funktioniert habe die 5000-Euro-Soforthilfe durch das Land. „Schon zwei Tage nach der Antragstellung war das Geld da“, berichtet Hermann.

Zur Eröffnung hat der Koch frisches Seelachsfilet mit Kartoffelsalat aus eigener Herstellung auf die Speisenkarte gesetzt, dazu frisches Rotbarschfilet mit Honig-Limetten-Sauce.

Der Biergarten mit rund 200 Sitzplätzen hat täglich von 11 bis 22 Uhr (Küche 12 bis 21 Uhr) und sonntags von 12 bis 21 Uhr (Küche 12 bis 20 Uhr) geöffnet.