Essen. Spektakuläre Sprünge vor der Kulisse der Essener Zeche Zollverein: So lief der Arschbomben-Wettbewerb im Werksschwimmbad ab.

Die Temperaturen waren nicht allzu gut, die Stimmung hingegen schon: Nach dem Corona-Ausfall im vergangenen Jahr war das Werksschwimmbad auf Zeche Zollverein am Samstag (31. 7.) wieder Austragungsort des Arschbomben-Wettbewerbs. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dabei beweisen, wie gut sie es mit ihren Hinterteilen krachen lassen können. Egal wie alt oder jung, jeder der schwimmen kann, ist gerne gesehen. Bademeister hingegen sollten besser draußen bleiben, denn gesprungen wird vom Beckenrand.

Je höher das Wasser spritzt, desto höher die Punktzahl

„Arschbomben machen, das kann jeder,“ erklärt Moderator Friedhelm Susok, der nicht nur für gute Laune sorgt, sondern auch mit für die Bewertung zuständig ist. Je höher das Wasser spritzt und umso lauter die Jury applaudiert, desto höher die Punktzahl. Fairness ist Susok dabei wichtig, auffällig ist nur das Nachwuchsspringer schnell die doppelte Punktzahl erhalten. Stören tut das aber niemanden, es soll schließlich um den Spaß und nicht ums Gewinnen gehen.

Bei 20 Grad Luft- und 19 Grad Wassertemperatur gehört schon eine Portion Mut dazu, überhaupt an die Teilnahme zu denken. Als Preise locken aber nicht nur Bade-Entchen, sondern auch eine Zeche-Zollverein-Führung und ein dicker Pokal. Grund genug für den zehnjährigen Hennes, der mit seinen Eltern aus Leipzig zu Besuch in Essen war, seine schönste Arschbombe zu zeigen. Kurz vor seinem ersten Sprung verrät er seine Taktik: „Ganz viel Anlauf, schwer machen und möglichst mit dem Po zuerst.“ Nach einigen Übungssprüngen wird es ernst, denn die Augen der Jury richten sich auf den Schüler.

Der Zehnjährige hat Erfolg, in seinem Durchgang sichert er sich den zweiten Platz. An den sechs Wettbewerbsdurchgängen jeweils zur vollen Stunde konnten in diesem Jahr ganz coronakonform bis zu zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer den formvollendeten Sprung üben und vorführen - und das, trotz Pandemie, vor einigen Zuschauern.

„Splash! Boom! Bang!“ ist der offizielle Titel der Veranstaltung

Mit dabei auch Pascal, der sich zwar mit weniger Taktik, aber durchschlagendem Erfolg als Ausnahmetalent zeigt und mit dem ersten Platz auch den Pokal mit nach Hause nehmen darf. Er freut sich, dass das „Splash! Boom! Bang!“ - wie es die Stiftung Zollverein als Veranstalter nennt, wieder stattfindet. Pascal und seine Tochter hatten die Veranstaltung im vergangenen Jahr vermisst.

Hans Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, hatte sich in den vergangenen Jahren auch immer für eine Arschbombe breitschlagen lassen, doch ihm ist das Wasser am Samstag zu kalt. Ganz verschont bleibt er vom kalten Wasser dann aber doch nicht. Denn so wirklich sicher ist vor den Spritzern der Arschbomben niemand. Noll nimmts gelassen und freut sich, dass die Veranstaltung trotz Corona über die Bühne gehen kann. Anders als in den vergangenen Jahren war die Arschbomben-Nationalmannschaft jedoch nicht dabei. Der Kult-Sprung hat sich unter dem Namen Splashdiving nämlich auch über die Grenzen Essens hinaus als Sportart etabliert und das Top-Team hatte in den vergangenen Jahren oft für spektakuläre Einlagen gesorgt und auch den Job der Jury übernommen.
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Während der Sommerferien ist das Werksschwimmbad montags bis donnerstags ab 14 Uhr geöffnet. Freitags bis sonntags öffnet es um 12 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.