Essen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Essen wieder über 20. Auf Nachfrage nennt die Stadt, wie viel Prozent der Reiserückkehrer infiziert sind.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auch in Essen kontinuierlich, am Donnerstag (29.7.) meldete das Robert Koch-Institut einen Wert von 20,2. Doch längst ist bundesweit eine Debatte darüber entflammt, ob dieser Wert die Grundlage für Maßnahmen bleiben soll. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) widersprach jüngst dem Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler.

Spahn wolle laut einem Bericht der Bild-Zeitung zwar nicht gänzlich auf die Inzidenzwerte verzichten, aber es brauche „zwingend weitere Kennzahlen, um die Lage zu bewerten“. So hatte bereits am 9. Juli Essens Gesundheitsdezernent Peter Renzel argumentiert.

Renzel: „Die wesentliche Kategorie ist die Auslastung der Krankenhausbetten“

Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte Renzel, dass er eine reine Orientierung der Maßnahmen auf die Infektionszahlen für wenig zielführend hält: „Die wesentliche Kategorie ist die Auslastung der Krankenhausbetten.“ Vor drei Wochen sagte er zudem über die ansteckendere Delta-Variante, dass sich diese ohnehin durchsetzen werde – und sollte Recht behalten. Die Stadt Essen meldete zu Beginn dieser Woche am Montag (26.7.), dass es sich bei den aktuellen Corona-Fällen ausschließlich um Infektionen mit der Delta-Variante handele und diese nun vorherrschend ist.

Ein Grund dafür und somit auch die weiter steigende Inzidenz könnte in der Urlaubszeit begründet liegen. So meldet etwa die Stadt Duisburg 36 positiv getestete Reiserückkehrer seit dem Beginn der Sommerferien. Die Stadt Essen konnte dies auf eine Anfrage am Donnerstag nicht so genau aufschlüsseln, teilt aber mit, dass in den letzten zwei Wochen der „Anteil der positiven Reiserückkehrer aus den letzten zwei Wochen bei sieben Prozent liegt.“

Das müssen Reiserückkehrer aus Risikogebieten beachten

Die Stadt Essen hat am Mittwoch (28.7.) auf Regelungen für Menschen hingewiesen, die aus Risikogebieten zurückkehren. Aktuell gilt demnach, dass Menschen, die wieder nach Deutschland einreisen – und die sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in einem als Risikogebiet eingestuften Gebiet aufgehalten haben – vor der Einreise eine digitale Einreiseanmeldung vornehmen müssen.

Unter https://www.einreiseanmeldung.de/ müssen sie angeben, wo sie sich in den letzten zehn Tagen aufgehalten haben. Nach dieser Registrierung erhalten Reisende eine Bestätigung in Form einer PDF-Datei, ohne diese ist eine Einreise nicht möglich. In Papierform ist eine Meldung auch möglich, ein entsprechendes Formular stellt das Bundesgesundheitsministerium unter bundesgesundheitsministerium.de zur Verfügung.

Quarantänepflicht bis 10. September

Eine Quarantänepflicht gilt bis zum 10. September: Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt – sich in den letzten Tagen in solch einem aufgehalten hat – muss sich unmittelbar nach Rückkehr für zehn Tage in Quarantäne begeben; wer aus einem Virusvariantengebieten kommt, für 14 Tage. Ausnahmen gelten für Genesene, Geimpfte oder Getestete.

Diese Gruppe muss die entsprechenden Nachweise ebenfalls über https://www.einreiseanmeldung.de/ einreichen. „Einreisende aus Hochinzidenzgebieten, die keinen Genesenen- oder Impfnachweis übermitteln, können die Quarantäne durch eine negative Testung, die frühestens fünf Tage nach der Einreise erfolgen kann, beenden“, heißt es seitens der Stadt.