Essen. Das Ruhr-Hochwasser und die Deilbach-Flut haben schwere Schäden an den Bahnanlagen angerichtet. Die Bahn zieht erste Bilanz für Essen.
Seit dem Ruhr-Hochwasser und der Deilbach-Flut geht auf der Bahnlinie S9 zwischen Essen-Steele und Langenberg gar nichts mehr. Und das wird auf lange Sicht auch so bleiben. „Verlässliche Aussagen können leider noch nicht getroffen werden, im Falle der S9 müssen wir allerdings von Monaten sprechen“, sagte ein Bahnsprecher dieser Zeitung.
Was die Wieder-Inbetriebnahme der S9 zusätzlich erschweren wird: Die Schalthäuser fast aller Bahnübergangsanlagen seien zerstört und müssten erneuert werden.
Am S-Bahnhof Überruhr Holthausen hat sich die Lage inzwischen entspannt. Der Wasserstand sei wieder gesunken und die Bahnanlagen frei von Wasser. „Allerdings ist das Schotterbett durch die Überflutung mit Schlamm durchsetzt“, fügt der Bahnsprecher hinzu. Nun müsse es im gesamten Abschnitt Überruhr – Langenberg mit Großmaschinen gereinigt werden.
S9 Steele – Langenberg: Deilbach hat Schotterbett an vielen Stellen unterspült
Gravierend sind auch die Schäden durch weggespülten Schotter. Der Deilbach habe das Schotterbett an zahlreichen Stellen unter den Gleisen fortgespült, zum Teil hängen die Schienen bis zu 1,50 Meter in der Luft. Bereits am vergangenen Wochenende seien die Gleise notdürftig unterfüttert worden, damit sie mit Baggern befahren werden können. An diesen Stellen müssten der Untergrund neu aufgebaut und die Entwässerung erneuert werden, heißt es.
Ob die Deilbach-Flut auch den auf imposanten Betonstützen errichteten S-Bahnhof Kupferdreh beschädigt hat, ist noch ungewiss. Derzeit inspizieren die DB-Fachleute intensiv alle konstruktiven Bauwerke wie Bahndämme, Stützmauern, Brücken intensiv. Eine umfassende Schadensaufnahme erfolge in den nächsten Wochen.