Essen-Rüttenscheid. Gerade erst hat Marina Müller aus Essen-Rüttenscheid ihre Goldschmiede eröffnet. Bei einem Landeswettbewerb erzielt sie einen Erfolg.
Die Goldschmiedin Marina Müller zählt zu den Besten ihres Fachs. Mit ihrer eingereichten Arbeit, einem selbst angefertigten Ring, wurde sie für den NRW-Staatspreis des Kunsthandwerks nominiert. Das Schmuckstück war im Rahmen des Wettbewerbs mehrere Wochen im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte ausgestellt. Erst vor wenigen Monaten hatte die 29-Jährige ihre eigene Goldschmiede in Essen-Rüttenscheid eröffnet.
Walzen, sägen, biegen, feilen – das umschreibt das Handwerk von Marina Müller, dem sie sich mit viel Leidenschaft verschrieben hat. In diesem Jahr hat sie sich erstmals an dem Staatspreis Manufactum beteiligt, den die NRW-Landesregierung seit 1963 alle zwei Jahre in insgesamt sechs Kategorien vergibt, darunter Kleidung, Möbel und eben Schmuck.
Auch wenn sie es nicht unter die Erstplatzierten geschafft hat, freut sich Marina Müller dennoch riesig, zu dem Drittel von 60 Teilnehmern gehört zu haben, die für den Preis nominiert wurden. „Ich bin glücklich, bei meiner ersten Teilnahme soweit gekommen zu sein.“ Fünf Monate lang habe sie sich immer wieder mit der Arbeit befasst, bis aus der Idee ein Schmuckstück wurde. Der Einsatz habe sich gelohnt, sagt die Essenerin. Bei der nächsten Ausgabe des Wettbewerbs möchte Marina Müller wieder teilnehmen.
Eingereicht hatte sie einen Ring, bei dem unter anderem das schwarze Mineral Chlorit eingearbeitet ist Das Muster besteht aus Ornamenten mit der Blume des Lebens, die unter Schwarzlicht leuchten.
Traum von der eigenen Goldschmiede verwirklicht
Im März hat sie ihrer eigene Goldschmiede Märris an der Isenbergstraße 46 eröffnet. Eigentlich wollte die Schmiedin bereits letztes Jahr starten, zögerte aber wegen der Pandemie. Doch im Frühjahr war dann der Zeitpunkt für sie gekommen, an dem sie nicht mehr länger warten, sondern sich ihren Traum erfüllen wollte. Fast ein halbes Jahr hatte sie die Räume einer ehemaligen Musikwerkstatt renoviert, von Böden bis zur Beleuchtung, vieles in Eigenregie.
Nun empfängt sie ihre Kunden in einem Ausstellungsbereich, in dem sie ihre Schmuckstücke zeigt und Besucher berät. Hinzu kommt ihre große Werkstatt, in der sie noch Platz für weitere Goldschmiede hat. „Ich möchte gerne einen Arbeitsplatz an Goldschmiedemeister oder -gesellen, die keine Werkstatt haben, untervermieten“, erklärt die Jungunternehmerin.
Für ihr Handwerk sieht sie große Chancen im Einsatz von Computerprogrammen. Für die Anfertigung von Schmuckstücken würden sich damit vollkommen neue Möglichkeiten ergeben. Nach ihrer Ausbildung hat Marina Müller während eines Begabtenstipendiums Kurse belegt, um die PC-Techniken nutzen zu können.
Wenn es die Pandemielage zulässt, möchte sie in den nächsten Monaten gerne noch eine Eröffnungsfeier nachholen.