Essen. Den spektakulären Tauchgang unter der Walze des Mülheimer Wehrs hindurch hat die „Moornixe“ offenbar überstanden. Doch die Bergung dauert noch.
Totgesagte leben bekanntlich länger, und das gilt offenbar auch für Nixen aller Art: Am Donnerstagmittag jedenfalls hat die Mülheimer Feuerwehr bei Aufklärungsflügen mit einer Kamera-Drohne vermutlich die „Moornixe“ unter der Wasseroberfläche gesichtet. Das traditionsreiche Essener Fahrgastschiff, das am vergangenen Donnerstag beim Jahrhundert-Hochwasser an der Ruhr spektakulär unter die Walze des Mülheimer Wehrs geriet und kenterte, es wurde offenbar – größtenteils intakt – rund 150 Meter weiter ans westliche Ufer gespült.
Dort liegt es nun unter der Wasseroberfläche und wartet auf seine anstehende Bergung durch eine Spezialfirma. Bis es dazu kommt, dürfte es allerdings noch ein Weilchen dauern, weil erstens die Bezirksregierung ein Wörtchen mitzureden hat und zweitens der Pegel für Rettungsaktionen aller Art noch deutlich zu hoch ausfällt.
Unverwüstlicher, als es die atemberaubenden Bilder vermuten ließen
Wie Thorsten Drewes, Specher der Mülheimer Feuerwehr, auf Anfrage sagte, scheint die „Moornixe“ unverwüstlicher, als es die atemberaubenden Bilder von ihrer Havarie mit dem Wehr vermuten ließ: „Der Rumpf existiert wohl noch in einem Stück, nur das Dach fehlt.“ Auch Schiffseigner Heinz Hülsmann, der auf Reisen über den Fund informiert wurde, zeigt sich vorsichtig optimistisch, dass das erste Fahrgastschiff auf dem Baldeneysee, sein Schiff, irgendwann wieder zu neuen Ufern aufbrechen kann.
Und er hat schon Helfer an der Hand: Von der Alten Dreherei, einem Mülheimer Verein, der sich darauf versteht, alte Technik wieder flott zu machen, gibt es bereits eine Zusage, die Wiederbelebung der „Moornixe“ zu fördern. Zuvor aber muss schweres Gerät anrücken, um das Gefährt aus dem Wasser zu heben. Ob die Versicherung die Chose bezahlt, ist noch nicht raus.