Essen. Zusammen mit Kooperationspartnern bietet die Verkehrswacht ein Pedelec-Training für 100 Senioren an. Die Aktion ist den Unfallzahlen geschuldet.

Zunehmende Unfälle mit Elektrofahrrädern machen der Polizei Essen und der örtlichen Verkehrswacht große Sorge. Gemeinsam will man nun gegensteuern mit einem großen Aufklärungs- und Präventionstag: Rund 100 Senioren sind aufgerufen, am 31. Juli ein Pedelec-Sicherheitstraining auf dem großen Verkehrsübungsplatz am Schacht Hubert in Essen-Frillendorf zu absolvieren. Die Aktion wird zusammen mit der Westenergie AG, und Ersthelfern vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) organisiert, teilte die Verkehrswacht mit.

Jeweils 10 Teilnehmer und Teilnehmerinnen starten zwischen 10 und 15 Uhr jeweils zur vollen und halben Stunde ein einstündiges Training. Nach einer Einweisung in das richtige Aufsetzen des Helmes folgt das Kennenlernen mit dem Pedelec und wie man es sicher handhabt.

Unter den Augen von Polizisten einen Parcours absolvieren

Anschließend geht es in die Praxis auf einem Parcours unter Regie von Polizisten. Zum Abschluss können die Senioren die Elektrofahrräder auf dem Verkehrsübungsplatz frei testen. Pedelecs und Helme werden gestellt, können aber auch mitgebracht werden. Die Verkehrswacht hält für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Erfrischungen bereit. Es wird darum gebeten, die am Veranstaltungstag aktuellen Corona-Vorschriften zu beachten.

Die Alleinunfälle, bei denen Rad- wie Pedelecfahrer in Essen verunglückten, stiegen in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozentpunkte auf 137. Etwa jeder fünfte davon passierte mit einem E-Bike. Insgesamt zählte die Polizei 431 verunglückte Pedalritter. 2019 waren es 31, vor fünf Jahren sogar 170 weniger.

Für Polizeidirektor Ulrich Sievers, Chef der Verkehrsdirektion bei der Essener Polizei, ist diese Entwicklung auch eine indirekte Auswirkung der Corona-Pandemie: Mehr Menschen seien aufs Rad gestiegen, in der Freizeit, aber auch, um einer Ansteckungsgefahr in vollen Bussen und Bahnen zu entgehen.

Nicht immer wird das schnellere E-Bike beherrscht

Vor allem Fahrräder mit E-Unterstützung seien immer beliebter geworden: „Bundesweit ist diese Zahl gestiegen von 1,6 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2013 auf 5,4 Millionen in 2019“, beschreibt Sievers die Entwicklung.

Doch nicht immer wird das neue und schnellere Bike beherrscht. Das versucht die Polizei zu ändern, indem sie gemeinsam mit der Verkehrswacht möglichst regelmäßig Sicherheitskurse anbietet – insbesondere für Senioren.

Anmeldungen für das Pedelec-Training sind möglich bei Simone Kastner-Zens von der Westenergie unter der Rufnummer 0201/12-49960 (montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr).