Essen. Mit der Fachmesse European Bridal Week startet der Messebetrieb in Essen wieder – unter Corona-Bedingungen. Ein Probelauf für die Herbst-Messen.

Mit der internationalen Brautmesse European Bridal Week hat die Messe Essen nach langer Corona-Pause ihren Betrieb wieder aufgenommen. Für die Fachbesucher war das Konzept in Ordnung, die Aussteller beklagten einen eher zähen Auftakt. Wie es im Herbst weitergehen soll.

Hunderte Brautkleider, Schuhe, Schmuck und Accessoires: Die Fachbesucher der Brautmesse konnten am Wochenende ganz entspannt durch die breiten Gänge schlendern. Schlangen an den Ständen waren ebenso Fehlanzeige wie an der Corona-Teststation oder am Eingang. Dort wurden Negativ-Test oder Impfzertifikat ebenso sorgfältig kontrolliert wie der Anmelde-Code, der zum Einlass berechtigte. Viel zu tun gab es allerdings nicht für die internationalen Aussteller, die ihre Kleider von Models präsentieren ließen und reichlich Info-Material verteilten.

Mehr Besucher hatte sich Iwona Pruvot vom polnischen Aussteller Jola-Moda gewünscht.
Mehr Besucher hatte sich Iwona Pruvot vom polnischen Aussteller Jola-Moda gewünscht. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Gestern war es noch leerer, da gab es kaum jemanden zum Ansprechen. So etwas kennen wir sonst nicht, normalerweise kommen wir an Messetagen nicht einmal dazu, etwas zu trinken“, ist Iwona Pruvot vom polnischen Aussteller Jola-Moda enttäuscht. Viele Einzelhändler würden nur sehr wenige neue Sachen bestellen, weil das Lager wegen Corona noch voll sei und derzeit weniger Paare ihre Hochzeit planten – wohl aus Angst vor einer vierten Welle.

Große Feiern sind derzeit nicht angesagt

Auch Birgit Dorn vom Düsseldorfer Aussteller McBurn/ „Hüte und mehr“ ist es viel zu ruhig. Sie präsentiert Hüte und festliche Accessoires in der Messehalle 3, auf die sich die Brautmesse beschränkt. „In Mailand ist es besser gelaufen“, erzählt sie. Die Leute seien wegen Corona noch zurückhaltend. Aber vielleicht sei auch die Ausstellung in der kommenden Woche in Düsseldorf zeitlich zu nah an der Essener Messe. „Und so richtig groß gefeiert wird ja im Moment auch nicht, so dass gerade die Sachen für die Gäste nicht so stark nachgefragt werden“, sagt sie.

Für Messen gelten Hygiene-Auflagen

Für alle Veranstaltungen in der Messe gelten die zum jeweiligen Zeitpunkt aktuellen Hygieneschutzauflagen des Landes.

Dazu zählen derzeit eine maximal zulässige Anzahl an Besuchern auf dem Messegelände, die ausschließliche Zulassung von Personen mit nachgewiesenem 3G-Status (geimpft, genesen oder getestet), das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, die Vorab-Registrierung aller Messeteilnehmer, der ausschließliche Verkauf von Online-Tickets, großzügige Gänge sowie kurze Reinigungsintervalle.

Für die Aussteller sei es dennoch wichtig, dass es überhaupt wieder losgehe. Das sehen auch die Verantwortlichen der Messe Essen so. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Messebetrieb wieder aufnehmen und unseren Kunden die Plattform bieten können, die sie für ihren Geschäftserfolg so dringend benötigen“, so Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt. „Für die Sicherheit aller Messeteilnehmer sorgen durchdachte und tragfähige Schutzkonzepte, die wir in enger Abstimmung mit den Behörden und der deutschen Messewirtschaft erarbeitet haben.“

Hüte und andere festliche Accessoires präsentierte Birgit Dorn aus Düsseldorf an ihrem Stand.
Hüte und andere festliche Accessoires präsentierte Birgit Dorn aus Düsseldorf an ihrem Stand. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Noch bis Montag, 5. Juli, ist die European Bridal Week für das Fachpublikum geöffnet, präsentiert laut Veranstalter die Trends von mehr als 380 Labels aus über 40 Ländern. Andrew Lookman, Managing Director des niederländischen Messeveranstalters United Fairs BV: „Die Entwicklungen der letzten Monate waren eine echte Herausforderung für die Planung unserer Veranstaltung. Wir sind sehr stolz darauf, auch in diesem Jahr als erste Fachmesse der Branche an den Start zu gehen und unseren Ausstellern und Besuchern endlich wieder den persönlichen Austausch zu ermöglichen.“

Ab September sollen weitere Messen stattfinden

Für Messe-Chef Oliver P. Kuhrt ist die Hochzeitsmesse, die bereits im vergangenen Jahr pandemiebedingt unter erschwerten Bedingungen stattfand, zudem das Startsignal für das verbliebene Messehalbjahr in schwierigen Zeiten. Vor dem Hintergrund der derzeit geltenden Regelungen plane die Messe für das zweite Halbjahr eine Reihe an Eigen- und Gastveranstaltungen. Den Auftakt des Messeherbstes bilde der „DVS Congress plus Expo powered by Schweißen & Schneiden“. Vom 14. bis 19. September sollen dabei zahlreiche Fachveranstaltungen für Verbandsmitglieder sowie eine begleitende Ausstellung stattfinden.

Dem soll sich am 29. und 30. September die Kunststofffachmesse „Compounding World Expo“ mit ihren Parallelmessen anschließen. Folgen sollen nach aktuellem Stand die „Spiel“ vom 14. bis 17. Oktober, die „All about automation“ am 27. und 28. Oktober, die „Mode Heim Handwerk“ als kompakte Spezialausgabe vom 11. bis 14. November sowie die „Essen Motor Show“ vom 27. November bis 5. Dezember.