Essen. 50 Fahrgeschäfte, Stände und Buden am Stadion Essen: So funktioniert der „temporäre Freizeitpark“ vom 16. bis 25. Juli.

Vor Corona nannten sich volksbelustigende Veranstaltungen Kirmes oder Jahrmarkt. Neuerdings firmieren sie unter der schrägen Wort-Neuschöpfung „Temporärer Freizeitpark“. Der erste dieser Art hat in Essen vom 16. bis 25. Juli auf dem Parkplatz Stadion Essen Premiere – mit 50 Fahrgeschäften, Ständen und Buden – gedacht als Ersatz für die große Sommerkirmes auf dem Grugaparkplatz. Schausteller-Chef Albert Ritter ist erleichtert: „Zum ersten Mal seit anderthalb Jahren drehen sich in Essen wieder Kinderkarusselle und Auto-Scooter.“

Klassische Freizeitparks - das sind Dauer-Rummelplätze wie Phantasialand und Movie World, die trotz Corona wieder geöffnet haben. Weil Besucher dort ebenfalls Karussell fahren dürfen, dringen die Schausteller auf Gleichbehandlung. Herausgekommen sei der Kompromiss „Temporärer Freizeitpark“.

Schausteller erheben in Essen 1,50 Euro Eintritt - eine Art „Hygiene-Taler“

Der Essener Schausteller-Chef Albert Ritter ist auch Präsident des Deutschen Schaustellerbundes.
Der Essener Schausteller-Chef Albert Ritter ist auch Präsident des Deutschen Schaustellerbundes. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auf Essen bezogen bedeutet dies: Der zeitlich befristete Rummelplatz am Stadion befindet sich in einem eingezäunten und coronakonformen Bereich. Es werde eine Einlasskontrolle geben und einen Eintritt in Höhe von 1,50 Euro. Dieser müsse erhoben werden, um den personellen Mehraufwand zur Durchsetzung der Corona-Regeln stemmen zu können. Ritter spricht von einem „Hygiene-Taler“.

Die Besucherzahl ist begrenzt auf höchstens 999 Menschen, die entweder negativ getestet, genesen oder geimpft sein müssen. Praktisch: Wer sich schnelltesten lassen möchte, kann das Testcenter der Johanniter direkt am Stadion in Anspruch nehmen.

Ferner gilt auf dem Gelände die Abstandsregel (mindestens 1,50 Meter). Die Luca-App ermöglicht die Kontaktverfolgung. Ein Gedränge wie beim klassischen Rummel soll es bei der Veranstaltung am Stadion also auf keinen Fall geben.

Autoscooter und Karussells, Paradiesäpfel und gebrannte Mandeln

Dennoch dürften leidenschaftliche Kirmes-Fans nach vielen Monaten des Entzugs auf ihre Kosten kommen: Zu den Attraktionen zählen Autoscooter, Musik-Express, Wilde Maus, vier Kinder-Karussells und die große Schaukel. „Onkel Hermann“ werde mit zwei Imbissständen anreisen, außerdem gibt’s Getränke- und Süßwarenstände. Ritter: „Natürlich wird es auch wieder Paradiesäpfel und gebrannte Mandeln geben.“

Die Essener Schausteller streichen heraus, dass Familien die Zielgruppe dieser Veranstaltung sein werden. Die riesige Fläche lasse eine schachbrettartige Anordnung der Attraktionen und somit reichlich Abstand zu. Ritter spricht von einer entspannten Biergarten- und Familienfest-Atmosphäre.

Deshalb werde der Rummel auch bereits um 22 Uhr seine Pforten schließen. Werktags öffnet er um 14, samstags und sonntags schon um 12 Uhr.