Essen. Die Essener Clubs sind seit Monaten geschlossen, Betreiber beklagen unklare Perspektiven. Ein gemeinsamer Abend im Delta soll ein Signal setzen.
Ein Jahr und fast vier Monate – so lange sind in Essens Clubs bereits die Türen dicht, die Tanzflächen leer und die Lichter aus. Trotz sinkender Inzidenzzahlen und einer längst angestoßenen Debatte um die Wiedereröffnung von Discos scheint eine echte Perspektive fürs lang entwöhnte Partyvolk hierzulande noch nicht in Sicht. Einen kleinen Hoffnungsschimmer immerhin soll es in diesem Sommer geben. Wie schon im vergangenen Jahr planen die unter dem Titel „Clubs United“ zusammengeschlossenen Akteure der Essener Szene wieder eine gemeinsame Veranstaltung auf dem Außengelände des Delta-Musikparks. Am 28. August sollen dort zumindest 200 Besucher unter den dann geltenden Corona-Schutzauflagen wieder gemeinsam feiern dürfen.
„Die Perspektiven für die Clubszene sind bisher leider unklar“
„Wir sind Ersten, die schließen mussten und vermutlich auch die Letzten, die wieder öffnen dürfen.“ Die seit über einem Jahr immer wieder formulierte Befürchtung bewahrheitet sich von Monat zu Monat. Geschäfte haben geöffnet, Kneipen, Restaurants und Theater können wieder Besucher empfangen. Während sich in vielen Bereichen des Lebens mittlerweile wieder das Gefühl von vermeintlicher Normalität durchsetzt, sitzen die Clubbesitzer weiterhin in Warteposition. „Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftsbereichen, sind die Perspektiven für die Clubszene und Maßnahmen zur schrittweisen Öffnung bisher leider unklar“, heißt es in einem Statement der Essener Betreiber. Wie schon im vergangenen Sommer sind das Turock, der Delta Musikpark, der Goethebunker, die Musikpalette und das Hotel Shanghai beteiligt, die Macher von Pfingst-Open-Air und Elektronische Wiese machen ebenso mit. Neu dazugekommen ist auch das Südrock und die Freakshow.
Ein Signal für den Erhalt der kulturellen Vielfalt in unserer Stadt
Die aktuelle Corona-Schutzverordnung erlaubt zwar eine Biergarten-Bewirtung, wie sie am Viehofer Platz umliegende Bars und Clubs anbieten. Doch von einem wirtschaftlichen Betrieb sind die Häuser weit entfernt. Auch die gemeinsame Soli-Veranstaltung im Delta Musikpark wird alles anderes als gewinnbringend sein, doch sie soll „ein Signal für den Erhalt der kulturellen Vielfalt in unserer Stadt senden“, so die Botschaft von „Clubs United“. Man sei „in großer Sorge um die freie, privatwirtschaftlich arbeitende Veranstalterszene in unserer Stadt“, erklärt der Essener Rockförderverein.
Möglich gemacht wurde das „Get Together“ im Delta in diesem Jahr durch die Projektförderung „Corona Sonderfonds Kultur“ vom Essener Kulturamt. Zwischen 15 und 23 Uhr legen auf dem Open-Air-Gelände der Essener Großdisco die jeweiligen Resident-DJs auf. Ebenso vielseitig wie die musikalische Bandbreite der Clubs wird auch das Programm sein. Das Angebot reicht von Pop und HipHop, House und Techno bis zu Rock. Die verschiedenen DJ-Sets kann man dabei auf Wiesen- oder Sandflächen in Liegestühlen, Loungemöbeln oder an Bierzeltgarnituren verfolgen. Die jeweiligen Parzellen sind für zehn Personen ausgelegt. Die Corona Schutzverordnung und die entsprechenden Hygienevorschriften würden „vollumfänglich umgesetzt“, heißt es seitens der Veranstalter.
Tickets im VVK: 10 Euro zzgl. Gebühren unter www.clubsunited.de