Essen-Heidhausen. Parteiübergreifend werden die Ziele für den ehemaligen Sportplatz in Essen-Heidhausen festgezurrt. Was außer einer Wald-Kita noch geplant ist.

In der Mai-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) IX wurde über den ehemaligen Sportplatz in Heidhausen diskutiert. Die Fläche „Am Volkswald“ soll eines der Zukunftsprojekte der BV werden. Es wurde die Bildung eines Arbeitskreises beschlossen.

Stephan Sülzer (CDU) stellte fest: „Der Brand des ehemaligen Sportlerheims hat uns aufgerüttelt. Uns alle eint der Wille, dass da endlich etwas passieren muss.“ Es gebe aber augenscheinlich Differenzen zwischen zwei städtischen Ämtern, wer denn nun zuständig sei.

SPD: Das Areal für junge Menschen entwickeln

Der Skaterverein „Dicke Knöchel“ möchte Hausaufgabenbetreuung anbieten und Workshops.
Der Skaterverein „Dicke Knöchel“ möchte Hausaufgabenbetreuung anbieten und Workshops. © FFS | Kerstin Kokoska

CDU und FDP möchten die Betreuungsmöglichkeiten in Heidhausen ausbauen, wie Sülzer betonte: „Eine Wald-Kita an dieser Stelle ist sehr wichtig. Dazu sollte ein Sportangebot vor Ort kommen.“ Dieses solle das benachbarte Landschaftsschutzgebiet nicht stören. Hier eigneten sich zum Beispiel die Bogenschützen. Die Fläche sei zudem zur Ersatzaufforstung einer Baumaßnahme in Heidhausen eingeplant.

Die SPD wolle das Areal für junge Menschen entwickeln, sagte Benjamin Brenk: „Der Brand des Josef-Bäcker-Vereinsheims hat Bewegung in die Sache gebracht. Aber die Stadtverwaltung mauert.“ Doch man wolle nach vorn schauen und Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Möglichkeiten eröffnen.

Skaterverein möchte Workshops anbieten

„Schön, dass wir zumindest einen Teil der Fläche wieder einem Verein zur Verfügung stellen können, der mit Skaten einen olympischen Sport betreibt. Der Verein möchte Hausaufgabenbetreuung anbieten und Workshops.“ Auch der Jugendclub sei geltende Beschlusslage der BV: „Das Jugendwerk der Awo ist weiterhin sehr daran interessiert, auf dieser Fläche etwas zu entwickeln. Die suchen händeringend Räumlichkeiten.“

Mit Kita, einem Sportverein und Jugendclub wäre die Fläche von morgens bis abends bespielt und unter sozialer Kontrolle, so die SPD.

Essener Waldkindergarten hat ein starkes Interesse

Der Waldkindergarten in der Essener Gruga würde gern in einen richtigen Wald ziehen.
Der Waldkindergarten in der Essener Gruga würde gern in einen richtigen Wald ziehen. © FFS | Kerstin Kokoska

Die Grünen hatten Kontakt aufgenommen zur Elterninitiative „Essener Waldkindergarten“, der 2004 als Verein gegründet wurde. Die Kindergartenleiterin Sabine Eigner-Wölm zeige sich begeistert von den Möglichkeiten am Volkswald. Bisher ist der „Wakiga“ beheimatet im Grugapark, würde aber gerne in einen „richtigen“ Wald ziehen. Und das mit 40 Kindern und zwei Bauwagen, von denen einer einer „Hobbit“-Behausung gleiche.

Ludger Hicking-Göbels stellte klar, dass für seine Fraktion eine Wald-Kita primär im Fokus stehe: „Es gibt für die Fläche aber viele Interessenten.“ Daher schlage er vor, die vorliegenden Anträge zu schieben und zunächst einen Arbeitskreis zu gründen, der die vielfältigen Interessen sichte und zu bündele: „Am Ende des Tages wird dann priorisiert.“