Essen. Trotz Empfehlung der Impfkommission wurden Beschäftigte der Müllabfuhr nicht in die Priorisierungsgruppe drei eingestuft. Das sorgt für Ärger.
In einem Brief an Ministerpräsident Armin Laschet hat der Betriebsrat der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Mitarbeiter der Abfall- und Entsorgungswirtschaft in NRW nicht in die Priorisierungsstufe drei des Impfprogrammes gegen das Coronavirus aufgenommen wurden. Eine anderslautende Entscheidung der Ständigen Impfkommission hatte die Landesregierung zurückgenommen – zur Enttäuschung des EBE-Betriebsrates.
Den rund 1050 Mitarbeitern der EBE sei damit die Möglichkeit genommen worden, Impftermine zu vereinbaren, bedauert der Betriebsratsvorsitzende, André Tielke.
Betriebsrat sieht die Entsorgungsbetriebe als systemrelevantes Unternehmen
Seine Kollegen hätten kein Verständnis für die Entscheidung der Landesregierung. „Sie arbeiten am Anschlag, damit unser System weiterläuft“, betont Tielke. „Wir sehen uns als systemrelevantes Unternehmen.“
Beschäftigte bei der Müllabfuhr und der Straßenreinigung seien hohem Risiko ausgesetzt
Der Betriebsratsvorsitzende erinnert daran, dass Mitarbeiter auf den Recyclinghöfen und an den Annahmestellen für Grünschnitt unmittelbarem Kundenkontakt ausgesetzt seien. Auch bei der Müllabfuhr und der Straßenreinigung komme es zu Begegnungen mit Bürgern. Auch in Umkleideräumen bestehe das Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Bislang habe es bei der EBE glücklicherweise nur einige wenige Fälle geben.
Enttäuscht zeigt sich der Betriebsratsvorsitzende darüber, dass eine Reaktion auf das Schreiben seitens der Landesregierung bislang ausgeblieben sei.