Essen. Vor der Einschulung fallen in Essen mehr Kinder bei den Untersuchungen auf als im Vorjahr. Welche Probleme die Experten in der Pandemie sehen.
Die Einschulungsuntersuchungen in Essen laufen: Im Gegensatz zu vielen anderen Städten sollen hier trotz Corona-Pandemie möglichst alle Kinder vor der Einschulung im Sommer untersucht werden. Rund 5800 Kinder sind angemeldet worden, etwa 3400 von ihnen haben die Mediziner bereits gesehen.
Dabei gibt es einige Auffälligkeiten: Im Vergleich zum Vorjahr stellen die Experten häufiger Übergewicht und motorische Schwierigkeiten fest. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund seien die Deutschkenntnisse schlechter. Eine genaue statistische Auswertung ist laut Stadt aber erst möglich, wenn der gesamte Jahrgang untersucht worden ist. Das ist weiterhin das Ziel, während die Untersuchungen anderswo komplett ausfallen, weil die Gesundheitsämter überlastet sind.
Termine fallen coronabedingt aus
„Prinzipiell strebt die Stadt Essen an, den kompletten Jahrgang zu untersuchen, dafür wird der Untersuchungszeitraum bis zum Ende der Sommerferien ausgedehnt“, erklärt Jacqueline Schröder, Pressereferentin der Stadt. „Ob dies abschließend gelingen wird, hängt auch vom Pandemiegeschehen und den daraus resultierenden Untersuchungsmöglichkeiten und -bedingungen ab.“ Im ersten Quartal wurde etwa jeder vierte Termin nicht wahrgenommen, weil sich Kinder oder Eltern in Quarantäne befanden.
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Vor jeder Untersuchung werden die Eltern des Kindes zu dessen Entwicklung und Gesundheit befragt, vor Ort testen die Ärztinnen und Ärzte dann unter anderem die Hör- und Sehfähigkeit der Kinder sowie deren Entwicklungsstand. Bisher ist bei rund sechs Prozent der Schulanfänger ein besonderer Förderbedarf festgestellt worden – allerdings ist das nach Angaben der Stadt keine statistisch verwertbare Zahl, weil die Untersuchungen der Kinder, bei denen der Förderbedarf bereits bekannt war, vorgezogen wurden. Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst soll Aufgaben wie die Schuleingangsuntersuchungen weiterhin übernehmen und nicht in den Corona-Einsatz des Gesundheitsamtes einbezogen werden.