Essen-Rüttenscheid. Den Start des neuen türkischen Restaurants Döna haben die Betreiber seit vier Jahren verschoben. Corona brachte sie auf eine besondere Idee.

Wenn man sich die Zahl von Neueröffnungen in Rüttenscheid anschaut, hat man fast den Eindruck, als würde sich der Lockdown andernorts abspielen. Denn in der Gastrobranche gehen immer weitere Anbieter an den Start. Nach dem Café Bohnenkartell und dem Copenhagen Coffee Lab, um nur zwei Beispiele zu nennen, hat nun auch das Restaurant Döna seinen Betrieb aufgenommen.

Gastronomen haben sich für eine „leise Öffnung“ entschieden

Um das Lokal selbst kursierten schon seit etlichen Monaten Gerüchte, wie es denn wohl mit dem früheren Café Insel weitergehe. Angeblich sei die gesamte Inneneinrichtung schon komplett fertig, hieß es. Dass die Außenfassade bereits hergerichtet war, konnte man unschwer erkennen. Jetzt haben Aydin und Kazim Ünver das Geheimnis gelüftet und kurz vor Ostern die ersten Kunden willkommen geheißen. Die aus Essen stammenden Brüder haben sich ganz bewusst für eine „leise Öffnung“ entschieden, auf Werbung und Posts in den sozialen Netzwerken verzichtet. „Wir wollten in diesen Zeiten Andrang verhindern.“ An oberster Stelle stehe nun mal die Gesundheit, für die es Sorge zu tragen gelte.

Auf Bildschirmen bekamen die Kunden die Verzehrregeln zu lesen. Zudem wurden sie im persönlichen Gespräch darauf hingewiesen, dass man zur Einnahme von Speisen und Getränken 50 Meter Abstand vom Lokal zu wahren habe. Während einer Pandemie sei es nun mal wichtig, sich an die entsprechenden Vorgaben zu halten, so die Betreiber.

Zum Angebot gehören Döner in ganz verschiedenen Variationen

Eigentlich wollten sie schon im März vergangenen Jahres loslegen. Doch damals begann gerade der erste harte Lockdown. Schnell lagen alle Pläne auf Eis, die neue Zielmarke war, vor Weihnachten zu beginnen. Doch auch dieses Mal war da der Lockdown vor. Als sich schließlich nach einer Bund-Länder-Runde zarte Perspektiven für die Außengastronomie andeuteten, „haben wir Ostern ins Auge gefasst“. Dabei sollte es dann auch bleiben. Mittlerweile habe man ein Team von rund einem Dutzend Mitarbeitern zusammengestellt, das sich mit dem Zuspruch während der ersten Tage sehr zufrieden zeigt, berichten die Gastronomen, die noch Foodtrucks und Burgerläden betreiben.

Der Name des Restaurants ist Programm, wobei „wir uns ganz bewusst für eine umgangssprachliche Variante des ursprünglich türkischen Gerichts entschieden haben“. Döner gibt es hier in verschiedenen Variationen und eigenen Kreationen. Verschiedene Fleischsorten von Hähnchen über Kalb bis hin zu Rind gehören ebenso zum Angebot wie Saucen nach Rezepten des Hauses oder mehrere Brotvarianten wie Mehrkorn, Dinkel oder Yufka, dünnes Fladenbrot. Darüber hinaus verfüge man auch über vegane Angebote.

Gäste können demnächst den Köchen bei der Arbeit zuschauen

Während sich die Besucher zwar die Döner abholen können, bleibt ihnen ein Restaurantbesuch coronabedingt noch versagt. Der Umbau ist aber längst abgeschlossen, Inventar aus Echtholz und neues Parkett haben ebenso Einzug gehalten wie eine gemütliche Atmosphäre, so Aydin und Kazim Ünver. Wenn Döna einmal vollständig eröffnet ist, „können die Gäste den Köchen bei der Zubereitung der Speisen zuschauen“. Dann werde auch die Menükarte noch deutlich umfangreicher daherkommen. Wie wohl alle Gastronomen hofft auch das Team von Döna auf baldige Lockerungen. Wenn Außengastro erlaubt ist, kann das Lokal mit 15 Plätzen vor der Tür aufwarten, drinnen sind es insgesamt rund 50.