Essen-Rüttenscheid. Aus ihrer Liebe zum Kaffee haben zwei Essener einen Beruf gemacht und bereits ein zweites Café eröffnet. Auf die Kunden wartet eine Besonderheit.

Die Rüttenscheider Straße ist offensichtlich auch im Lockdown für die Gastronomie eine begehrte Adresse. Denn einmal mehr fand sich nach dem Auszug aus einem Ladenlokal ein neuer Mieter. Dieses Mal handelt es sich um die Räume des Joghurt-Spezialisten Yomaro, die nun an das „Bohnenkartell“ übergegangen sind. Café und Rösterei finden sich hier unter einem Dach vereint.

Essener Betreiber bringen altehrwürdige Röstmaschine wieder auf Vordermann

An der Witteringstraße, und damit nicht soweit entfernt, haben die beiden „kaffeeverrückten Freunde“, wie sich Maximilian Kranz (30) und Alexander Winter (33) gern selbst bezeichnen, bereits vor zweieinhalb Jahren ihr erstes Geschäft eröffnet. An Corona dachte damals noch keiner und die beiden suchten nach gemeinsamer Zeit als Webdesigner eine neue Herausforderung, die ihrem Geschmack entsprach. „Bei hochwertigem Kaffee sahen wir eine Marktlücke“, sagt Maximilian Kranz. Von da bis hin zur Gründung des neuen Betriebes war es nicht mehr weit. Zunächst ließen sie sich die Vielzahl an Kaffeesorten von einer Rösterei in Frechen liefern, dann aber ereilte auch sie der Lockdown im vergangenen Frühjahr. Damals erstanden sie eine altehrwürdige Röstmaschine, die sie wieder auf Vordermann brachten.

Kunden können jetzt zwischen sieben Sorten mit ganz unterschiedlichen Aromen auswählen, wobei der Kaffee stets frisch serviert wird. Zudem haben die Maximilian Kranz und Alexander Winter, die beide aus Essen stammen, auch immer einen Spezialangebot im Programm, wie beispielsweise Produkte, die von Farmern aus Kolumbien stammen. Die Kaffeebohnen beziehen sie sowohl aus Lateinamerika als auch aus afrikanischen Ländern. Mit Farmern aus Tansania stehen sie in Verhandlungen für ein Projekt, das später einmal Standard werden soll. Dort sollen auf Plantagen angebaut werden, deren Erträge nur für das Bohnenkartell bestimmt sind. Ein solcher Direkthandel habe sowohl für den Kaffeebauern preisliche Vorteile und biete für das Essener Café ein Höchstmaß an Qualitätsgarantie.

Auf Dauer soll den Kunden auch Plätzen unter freiem Himmel zur Verfügung stehen

Neben heißen Getränken kann der Kunde sich in beiden Lokalen auch mit Gebäck oder warmen Snacks versorgen. Und wer möchte, hat die Gelegenheit, Kaffeebohnen für daheim mitzunehmen. Dass wegen der Pandemie derzeit nur ein Abhol-Geschäft möglich ist, finden die beiden Cafébetreiber einerseits bedauerlich, zugleich sind sie aber auch froh, dass sie überhaupt geöffnet haben dürfen.

Um ihre Präsenz auszubauen, haben sie die Chance sofort ergriffen, als Yomaro das Ladenlokal verließ. Wenn der Lockdown einmal ein Ende hat, dann können die zwei Geschäftsleute an der Rü nicht nur drinnen, sondern auch draußen Plätze anbieten. Bis dahin gibt’s Kaffee und mehr zum Mitnehmen.