Essen-Rüttenscheid. Der Sender RTL hat für einen Beitrag junge Kicker von DJK RSC Essen in Rüttenscheid interviewt. Zu Wort kommt auch Schiedsrichter Cedrik Pelka.

Mit seinem Sportplatz im Walpurgistal mag DJK RSC Essen zwar etwas abseits liegen, aber Medieninteresse hat der Verein dennoch auf sich gezogen. Ein Fernsehteam des Senders RTL war vor wenigen Tagen zu Gast, um einen Beitrag zu drehen, der im Vorfeld der drei Länderspiele zur WM-Qualifikation ausgestrahlt wurde.

23-jähriger Schiedsrichter gehört dem Rüttenscheider Verein an

Über Schiedsrichter Cedrik Pelka kam der Kontakt zum Sender RTL zustande.
Über Schiedsrichter Cedrik Pelka kam der Kontakt zum Sender RTL zustande. © Unbekannt | Pelka

Wenn der Privatsender Begegnungen der deutschen Mannschaft überträgt, werde im Umfeld über soziale Themen berichtet, erläutert ein RTL-Sprecher. Das sehe eine Vereinbarung vor, die man mit dem DFB geschlossen habe. Dieses Mal geben die Internationalen Wochen gegen Rassismus den Ton an. Interviewt wurde Cedrik Pelka, der als Schiedsrichter in der Oberliga der Herren und in der D-Jugend der Bundesliga pfeift. Der 23-Jährige gehört schon seit langem dem Rüttenscheider Club an.

Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt der Essener, dass auch er selbst einen Lernprozess durchlaufe und sich heute viel mehr noch als früher frage, wann Äußerungen auf dem Platz rassistischen Charakter hätten. Zudem müsse man aber auch sehr genau überlegen, wie man als Schiri oder auch als Mannschaft in solchen Fällen reagiere. Dass Rassismus als solcher keinen Platz im Sport haben dürfe, das verstehe sich von selbst. In dem Beitrag schildert er, dass man als Schiedsrichter rassistische Beleidigungen von Spielern notieren und sie an den DFB melden müsse.

Kinder des Sportvereins befragten Nationalspieler

Darüber hinaus haben Kinder aus der F-Jugend Fragen an die Nationalspieler Jonathan Tah und Amin Younes gestellt. Letzterer spielt für Eintracht Frankfurt und hat gemeinsam mit dem Vereinspräsidenten den Opfern des Anschlags von Hanau die Gedenk-Shirts vom Spiel gegen den FC Bayern überreicht. Unter anderem wollten die Kinder von den jungen Kickern wissen, ob sie selbst schon mal rassistisch beleidigt worden seien. Das sei bislang nicht passiert, gibt Younes zu verstehen, aber er sehe es durchaus als Pflicht an, sich eindeutig gegen Rassismus zu positionieren. Wenn es zu solchen Vorfällen komme, sei man schon sehr sauer und betroffen, ergänzt Jonathan Tah.

Der Kontakt zum Rüttenscheider Verein ist über Cedrik Pelka zustande gekommen, der schon seit seiner frühen Jugend als Schiedsrichter im Einsatz ist. Über Kollegen sei die Verbindung zu dem Kölner Sender entstanden. Da ihm wie aber auch dem Verein das Thema wichtig sei, habe der Vorstand sofort grünes Licht gegeben. Bei den Familien der Kinder „gab es eine große Bereitschaft, einem Fernsehauftritt des Nachwuchses zuzustimmen“, sagt augenzwinkernd der DJK-RSC-Vorsitzende Klaus Meißner.