Essen. Beim Fahrgastverband Pro Bahn stößt Essens Citybahn auf Wohlwollen. Nur das geplante Liniennetz bereitet Sprecher Lothar Ebbers Bauchschmerzen.
Er sei nie ein Freund der U-Stadtbahn gewesen, sagt Lothar Ebbers freimütig. Für den Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn steht das „U“ nicht für „Untergrund“ sondern für „umsteigen“. Die U-Stadtbahn hat viele Straßenbahnverbindungen gekappt. Insofern überrascht es nicht, dass der Pro-Bahn Sprecher den Bau der „Citybahn“ begrüßt.
Der oberirdischen Linie kann Ebbers viel Positives abgewinnen. Der Tunnel unter dem Hauptbahnhof sei heute schon „ausgelutscht“. Das gelte insbesondere für die Straßenbahnlinien. Zusätzliche Fahrten seien praktisch nicht möglich. Daran werde sich auch nichts ändern, wenn das Tunnelsystem technisch überholt wird.
Der Hauptbahnhof kann oberirdisch umfahren werden, wenn im Tunnel gebaut wird
Der Bau der „Citybahn“ entlastet das System und erlaubt es außerdem, den Hauptbahnhof oberirdisch zu umfahren, was angesichts von Bauarbeiten, die in den nächsten Jahrzehnten im Untergrund sicher anstehen werden, wichtig sein wird.
Die geplanten Änderungen am Liniennetz bereiten dem Interessenvertreter der Fahrgäste allerdings Bauchschmerzen. „Wir freuen uns, wenn das Angebot ausgeweitet wird, aber über Details muss man reden“, sagt Ebbers. Auf einigen Streckenabschnitten fahren aber künftig weniger Bahnen als heute.
Dies gilt für das Teilstück zwischen Altendorf und Berliner Platz, wo mit Inbetriebnahme der Citybahn nur noch eine Linie fahren soll, so Ebbers.
Steele werde zwar an den Hauptbahnhof angebunden. In Richtung Rathaus fahren dann aber nicht mehr zwei Linien, sondern nur noch eine.