Essen-Vogelheim. Eine Aktion von Happos Unkaputt-Bar brachte Geld für das Suppenfahrrad der Initiative „Essen packt an“. Das Geld kam nicht nur von RWE-Fans.

Genau 5555,55 Euro haben die Anhänger von „Happos Unkaputt-Bar“ im Januar für den guten Zweck gesammelt. Die virtuelle Kneipe für Rot-Weiss-Essen-Fans wird betrieben von dem Essener Helmut Tautges, selbst glühender RWE-Anhänger mit dem Herz am rechten Fleck. Ein bis zwei mal im Jahr sammelt er Geld - anfangs, um den Essener Fußballverein zu unterstützen, mittlerweile für soziale Zwecke. So rief er Anfang des Jahres dazu auf, Spenden für die Aktion „Essen packt an“ zu sammeln, die Obdachlose in der Essener Innenstadt mit Mahlzeiten versorgt.

BVB- und Schalke-Fan spendeten für den guten Zweck

„Obdachlose muss man gerade jetzt dringend unterstützen“, so der 66-Jährige, der sich wunderte, wie schnell die Spenden zusammenkamen. „Es war schneller und mehr als sonst.“ Wahrscheinlich haben die Fußballfans weniger Geld an der Hafenstraße gelassen, da Zuschauer bei den Spielen derzeit nicht zugelassen sind. Demnach konnten sie das Geld jetzt spenden. „Es war aber auch ein BVB- und ein Schalkefan dabei“, weiß Tautges: „Die machen das mir zuliebe.“ Er empfinde Stolz und Dankbarkeit für solches Handeln: „RWE-Fans sind besser, als ihr Ruf. Große Schnauze, noch größeres Herz!“ In den nächsten Tagen will „Happo“ unter allen Spendern Preise verlosen, die Sponsoren bereitgestellt haben.

RWE-Fan „Happo“ Helmut Tautges, betreibt die virtuelle Fan-Kneipe Unkaputt-Bar und sammelte darüber Spenden für den guten Zweck.
RWE-Fan „Happo“ Helmut Tautges, betreibt die virtuelle Fan-Kneipe Unkaputt-Bar und sammelte darüber Spenden für den guten Zweck. © Essen | Kerstin Kokoska

Seit Dezember 2014 heißt es bei „Essen packt an“: Warm durch die Nacht. Die ehrenamtlichen Helfer versorgen Obdachlose und andere Bedürftige in der Essener Innenstadt. Mit Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr seien es spürbar mehr geworden, weiß Koordinator David Brama. Waren die Helfer in den ersten Jahren mit ihrem Suppenfahrrad und Bollerwagen unterwegs, genügte das 2020 nicht mehr: „Wir bekommen Spenden von Restaurants und Supermärkten und geben zudem Kleidung aus“, erzählt Kevin Allwood aus dem Helferteam.

Suppenfahrrad von „Essen pack an“ muss umgebaut werden

Die zusätzlichen Hygiene-Vorkehrungen würden weitere Transportkapazitäten erfordern, wenn sich der Tross dienstags und samstags ab 18 Uhr auf den Weg in die Fußgängerzone macht. „Die Spende von Happos Unkaputtbar hilft uns, mehrere Punkte anzugehen“, sagt Astrid Fülling vom Orgateam. „Unser Suppenfahrrad ist nach fünf Jahren im Dauereinsatz altersschwach und wird in diesem Sommer komplett umgebaut.

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Dazu wollen wir Anhänger anschaffen, mit denen wir zum Beispiel die Tische für die Lebensmittelausgabe transportieren können.“ Außerdem sei dauerhaft die Miete für Garage und Lager zu finanzieren, sowie Verbrauchs- und Hygieneartikel zu beschaffen. „Auch wir spüren die gestiegenen Kosten und sind deshalb dankbar für jede Unterstützung.“

Die Initiative „Essen packt an“ freut sich über weitere Spenden. Infos unter https://deupa.org/essenpacktan/