Essen-Heisingen. Neubauten in Essen-Heisingen: Stadtarchäologen hofften auf Funde auf der Baustelle. Archäologisch Interessantes wurde offenbar zuvor zerstört.

Die Baugrube für die Neubebauung des Areals am Krapenbrink in Heisingen wurde Anfang des Jahres ausgehoben. Bereits im Sommer 2019 begleitete die Essener Stadtarchäologie die Abrissarbeiten der Bestandsgebäude.

„Bei den abgerissenen Gebäuden handelte es sich um zwei im 19. Jahrhundert entstandene Bauten, nebst jüngeren Anbauten“, erklärt Stadtarchäologe Detlef Hopp. Gefunden worden seien dabei Reste eines älteren Kellers, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichten.

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Dabei gingen die Stadtarchäologen vor Beginn der Baumaßnahmen davon aus, dass das Areal am Krapenbrink recht vielversprechend sein könnte, obwohl es sich lediglich um ein relativ kleines Grundstück handele. Die Stadtarchäologie hatte gehofft, dass hier mittelalterliche Befunde und Funde entdeckt werden könnten, denn für das 14. Jahrhundert wurden hier zwei Höfe aufgeführt.

Zum einen der Siepmannshof (auch Grotehof oder Grotesiepen) und zum andern der Hof Kleinesiepen. „Für den Siepmannshof reichen die urkundlichen Erwähnungen sogar bis die Mitte des 11. Jahrhunderts zurück“, sagt Detlef Hopp, „Spuren aus dem 10./11. Jahrhundert wurden erst 2020 im Königsiepen auf einer Großbaustelle gefunden.“ Das am Krapenbrink 7 stehende Fachwerkhaus musste 1976 dem Neubau des Alten- und Pfegezentrums Paulushof weichen, es stand also ursprünglich auf der anderen Straßenseite.

Nun vermuten die Stadtarchäologen, dass der archäologisch interessanteste Teil des Krapenhofes schon beim Bau des Pflegezentrums unbewusst zerstört wurde.

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