In Essen ist bisher in 20 Fällen die hochansteckende britische Corona-Mutation nachgewiesen worden. Das sind vier Prozent der positiv Getesteten.
Essen. Die Zahl der mit einer Corona-Mutation Infizierten hat sich in Essen bis Dienstagabend (9. Februar) auf 20 erhöht. Das teilt Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen, auf Anfrage mit. In allen nachgewiesenen Fällen handele es sich um die hochansteckende britische Virus-Mutation des Typs 1.1.7.
Inzwischen würde jede Corona-positive Probe am Institut für Virologie auch auf Virus-Mutationen hin untersucht, so Dittmer. Zum ersten Mal war die britische Variante in Essen in der letzten Januar-Woche nachgewiesen worden. Am 30. Januar gab es in Essen zehn Fälle. Für alle Infizierten ordnete die Stadt Essen häusliche Quarantäne an.
Virologe: „Strenger Lockdown verhindert Verbreitung der britischen Variante“
Trotz der Verdoppelung der absoluten Zahl von 10 auf 20 sei die Entwicklung in Essen nicht besorgniserregend, betont der Virologe. Die britische Variante sei bei vier Prozent der positiv Getesteten nachgewiesen worden. Dittmer: „Ich habe den Eindruck, dass sich diese Prozentzahl nicht großartig verändern wird.“ Nach Ansicht des Mediziners verhindert der strenge Lockdown die Verbreitung der gefährlichen britischen Variante.
Unklarheit herrsche über die Infektionskette. Der Virologe: „Wir wissen nicht, wie sich die Menschen mit der britischen Virus-Mutation infiziert haben.“
In der aktuellen Diskussion über eine Verlängerung des Lockdowns oder schrittweise Lockerungen spielt die Verbreitung und Eindämmung von Corona-Mutationen eine große Rolle. Neben der britischen Mutation verbreitet sich noch eine südafrikanische und eine brasilianische.
Sehr verbreitet ist die britische Variante 1.1.7 inzwischen im Nachbarland Niederlande mit einem Anteil von gut 20 Prozent an der Gesamtinfektion. Auch in grenznahen Orten im Westmünsterland wird die britische Mutation prozentual häufiger nachgewiesen. Im Kreis Borken etwa sind schon mehr als 12 Prozent der Infizierten positiv auf die britische Corona-Variante getestet worden.