Essen-Dellwig. Die Rauchstraße in Essen-Dellwig, wichtige Verkehrsader, ist seit zwei Jahren gesperrt und bleibt es auch. Aber es zeichnet sich eine Lösung ab.

Viele Bürger hatten darauf gehofft, dass die Unterführung Rauchstraße um die Jahreswende wieder geöffnet wird. Doch solche Aussichten haben sich als heiße Luft erwiesen. Die Sperrung hat inzwischen schon ihren zweiten Geburtstag längst hinter sich. Wann sie aufgehoben wird, ist nach wie vor unklar. Aber es zeichnet sich am Horizont ein Silberstreif ab für die Trasse, bei der es sich um eine wichtige Verbindung in Richtung Bottrop handelt.

Sorge der Fachleute: Bei Starkregen wird die Trasse in Essen-Dellwig geflutet

In der Siedlung an der Bahnbrücke ist der Unmut über die anhaltende Sperrung groß.
In der Siedlung an der Bahnbrücke ist der Unmut über die anhaltende Sperrung groß. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Rückblick: Die Deutsche Bahn hat ihre Eisenbahnbrücke an der Rauchstraße erneuert. Für das Vorhaben wurden aber die Pläne mehrfach geändert, wie breit und wie tief die Fahrbahn unterhalb der Brücke sein solle. Als dann der Streckenabschnitt fertig war, ergaben Untersuchungen, dass das Teilstück für alle Verkehrsteilnehmer zu einer echten Falle werden könnte. Denn, so Stadtsprecher Patrick Opierzynski, es habe sich eine Senke gebildet, das Gefälle zwischen Straßenoberfläche und Abwasserkanal scheine nicht mehr groß genug zu sein. Fachleute haben große Sorge, dass bei Starkregen die Straße geflutet werde.

Auch interessant

Nun haben, wie Patrick Opierzynski weiter erklärt, alle Beteiligten in mehreren Gesprächen nach einer Lösung gesucht. Der Abstimmungsprozess dürfte nicht ganz einfach gewesen sein, waren doch gleich vier Parteien eingebunden: das Amt für Straßen und Verkehr, das Umweltamt, die Stadtwerke und die Deutsche Bahn. Sie alle mussten sich mit der entscheidenden Frage auseinandersetzen, wie eine angemessene Entwässerung des Straßenabschnitts erfolgen kann.

[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Essen. Den Essen-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]

Stadt will sich jetzt um eine Lösung und den Einbau einer Pumpe kümmern

Sanierung der Brücke war dringend erforderlich

Ersten Planungen zufolge sollte die Rauchstraße von Januar bis Dezember 2019 gesperrt sein. Doch dann zeichnete sich ab, dass die Frist nicht einzuhalten war.

In anschließenden Untersuchungen, so heißt es, habe sich herausgestellt, dass eine Senke entstanden war.

Die Eisenbahnbrücke hat bereits 100 Jahre auf dem Buckel, daher war eine Sanierung dringend erforderlich.

Als nächstes steht für die Bahn die Instandsetzung der Brücke an der Prosperstraße an.

Beabsichtigt ist jetzt, dass eine Pumpe installiert wird, die bei Starkregen das Wasser in den Schmutzwasserkanal der Stadtwerke befördert. Zudem wird eine Lösung erarbeitet, wie das Wasser zunächst gesammelt wird, um es dann weiter zu transportieren. gesammelt. Das Projekt übernimmt federführend nun die Stadt. Das Amt für Straßen und Verkehr will nun die Planungsarbeiten an Dritte vergeben.

Auch interessant

Bei ihrem Vorgehen scheint die Stadt aufs Tempo zu drücken. Das Amt wolle Planung und Bau „unter Berücksichtigung der vergaberechtlichen Vorgaben so schnell wie möglich umsetzen“, so der Sprecher. Ein Termin, bis wann die Arbeiten beendet und die Unterführung frei gegeben werden kann, lasse sich aber zum „jetzigen Zeitpunkt noch nicht verbindlich nennen“.

Daher bleibt die Sperrung aufrechterhalten, so Patrick Opierzynski. Eine Überflutung der Unterführung bei Starkregen sei nun mal nicht auszuschließen. Es bestehe also weiterhin Gefahr für die Verkehrssicherheit.

Verwaltung prüft Freigabe für Fußgänger und Radfahrer

Die Wände an der Brücke seien bereits beschmiert, ärgert sich der Vorsitzende der CDU Dellwig, Klaus-Dieter Pfahl.
Die Wände an der Brücke seien bereits beschmiert, ärgert sich der Vorsitzende der CDU Dellwig, Klaus-Dieter Pfahl. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Behörde suche allerdings nach Möglichkeiten, den Verkehr trotz der widrigen Umstände zu entlasten. Dabei geht es um die Frage, wie die Einmündung der Gleisstraße in die Rauchstraße geöffnet werden kann. Darüber hinaus werde auch überlegt, die Rauchstraße zumindest für den Fuß- und Radverkehr freizugeben.

Politiker schütteln derweil den Kopf. Klaus-Dieter Pfahl, Vorsitzender der CDU Dellwig, sprach bereits in der Vergangenheit von Planungsfehlern, die nun die Bürger auszubaden hätten. Die Wände an der Brücke seien bereits beschmiert, bevor überhaupt ein Autofahrer die Unterführung nutze, monierte er. SPD-Mann Thomas Osterholt bemängelt, dass seit Monaten nichts passiere. Die Baustellenfahrzeuge seien längst abgezogen, es herrsche Stillstand. Ironisch fügt er an, dass zumindest der Bahndamm allmählich grün werde.