Essen-Holsterhausen. Lange schon wurde spekuliert, was mit dem leerstehenden Ladenlokal im Holsterhauser Gemarhaus passieren würde. Jetzt liegt eine Antwort vor.

Für die Frage nach der Zukunft des Handels in der Holsterhauser Einkaufsmeile gibt es eine entscheidende Weichenstellung. Lange wurde diskutiert und spekuliert, wer in die leerstehende Filiale an der Gemarkenstraße 43 zieht. Jetzt ist es klar.

Ältere Menschen aus Essen-Holsterhausen wünschen sich ein nahes Lebensmittelgeschäft

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Der Lebensmittelhändler Rewe hat bestätigt, dort eine Filiale eröffnen zu wollen. Zu genauen Details wolle man sich noch nicht äußern, hieß es aus der Dortmunder Pressestelle. Beabsichtigt sei ein Supermarkt mit einem „umfangreichen Sortiment“ für die Nahversorgung der Bevölkerung in Holsterhausen. Die umfangreichen Umbauarbeiten sollen laut Mitteilung bis zum Sommer 2021 abgeschlossen sein. Ein konkreter Eröffnungstermin wird allerdings noch nicht genannt.

Initiativen engagieren sich für den Stadtteil

Als der Kaffeeröster Tchibo im Herbst vergangenen Jahres ankündigte, seine Filiale an der Gemarkenstraße 70 Ende März 2021 schließen zu wollen, lautete die maßgebliche Begründung fehlende Kundenfrequenz.

Ursache sei, so hieß es weiter, dass durch die Cranachhöfe eine Konkurrenz zur Einkaufsmeile entstanden sei. Viele Kunden seien offensichtlich dahin abgewandert.

Die Initiative „Wir sind Holsterhausen“ und der Bürgerbund haben sich zum Ziel gesetzt, den Stadtteil nach vorn zu bringen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind allerdings derzeit keine Aktionen und Veranstaltungen möglich.

„Das ist eine sehr gute Nachricht“, erklärt Harald Hagen von der Initiative „Wir sind Holsterhausen“. Schon lange habe man auf ein Signal gewartet, dass es an dem Standort weitergehe. Die Ansiedlung sei in doppelter Hinsicht positiv zu bewerten. Zum einen werde ein Leerstand beseitigt und das zudem an zentraler Stelle, nämlich im Gemarhaus. Zum anderen hätten seit dem Auszug von Edeka viele ältere Menschen darüber geklagt, dass sie nun keinen Lebensmittelgeschäft mehr in ihrer Nähe hätten. Der Weg zu den Cranachhöfen, in denen Edeka nun vertreten ist, sei für sie doch recht weit.

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Sorge um die weitere Entwicklung der Gemarkenstraße

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Mit der Ansiedlung werde auch der Standort Gemarkenstraße gestärkt, betont Hagen. Denn seit Eröffnung der Cranachhöfe gebe es nun mal die Sorge, dass die Einkaufsmeile im Stadtteil an Kunden verlieren könne. Diese Bedenken schienen sich zwischenzeitlich auch zu bestätigen, als mehrere Lokale leer standen. Inzwischen sei aber längst ein Wandel eingetreten, da neue Geschäfte eingezogen seien, unter anderem das Café Copenhagen Coffee Lab, das Kosmetikstudio Miss Lashes Academy, Kommabei (Mode, Kunsthandwerk) und auch der Unfairpackt-Laden. Wenn nun künftig im Zentrum von Holsterhausen zwei Lebensmittelgeschäfte bestehen, sei sicherlich auch eine entsprechende Nachfrage gegeben, erklärte Hagen, der sich mit der Initiative seit längerem dafür einsetzt, dass der Stadtteil attraktiver wird.

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Susanne Groppe, Vorsitzende des Holsterhauses Bürgerbundes, sieht die Ansiedlung von Rewe als Vorteil für den Stadtteil. Für eine Nahversorgung, die ihrem Namen Rechnung trägt, sei ein Lebensmittelgeschäft an der Stelle richtig und wichtig. Nach ihrer Einschätzung wird es auch ausreichendes Potenzial an Kunden geben, die das neue Angebot in Anspruch nehmen. Holsterhausen und speziell die Gemarkenstraße werde sicherlich auf diese Weise gestärkt.

Diskussion in den sozialen Netzwerken über die Ansiedlung einer Filiale

Bis zum Frühjahr 2019 gab es in der Einkaufsmeile zwei Edeka-Standorte, an der Gemarkenstraße 43 und 131. Dort hat im vergangenen August der Discounter Action Einzug gehalten. Edeka-Betreiber Marc Daniels wechselte dann zu den Cranachhöfen.

In den vergangenen Wochen wurde in den sozialen Netzwerken verstärkt darüber diskutiert, ob und wann Rewe den Standort im Gemarhaus übernehme. Befeuert wurden die Debatten durch ein kleines Bauschild in einem ehemaligen Friseursalon, der gleich neben dem Ladenlokal liegt und voraussichtlich künftig als Eingang dienen soll. Dort hatte ein Bauträger seinen Auftraggeber genannt. Allerdings wollte sich das Unternehmen dazu nicht äußern.

Die Umbauarbeiten sollen schon seit mehreren Monaten andauern und mit erheblichem Aufwand verbunden sein. In dem Ladenlokal, so Harald Hagen, war früher das Gemar-Kino untergebracht.