Essen. Die gefährliche und höchstansteckende britische Corona-Mutation ist in Essen nachgewiesen worden. Die Betroffenen befinden sich in Quarantäne.

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann mutierte Varianten des Coronavirus Essen erreichen würden. Jetzt ist die hochansteckende und gefürchtete britische Mutation zum ersten Mal auch in dieser Stadt nachgewiesen worden. Das bestätigt Professor Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Essen, am Freitag (29. Januar) gegenüber dieser Redaktion.

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Wie der Virologe weiter berichtet, soll es sogar schon mehrere Fälle geben – „aber nicht mehr als zehn“. Bei den betroffenen Personen handele es sich nicht um Patienten oder Mitarbeiter des Universitätsklinikum. „Wir haben in unserem Labor eingeschickte Proben aus dem Stadtgebiet untersucht.“ Die positiven Befunde seien im Laufe der zurückliegenden zehn Tage festgestellt worden.

Fälle sind der Stadt bekannt – häusliche Quarantäne angeordnet

Von Seiten der Stadt heißt es auf Anfrage, dass die Einzelfälle dem Lagezentrum Untere Gesundheitsbehörde bekannt seien. Es werde wie bei den vorherigen Virusvarianten vorgegangen. „Alle Personen befinden sich in einer angeordneten Quarantäne. Diese darf auch nicht durch eine Negativtest bereits nach zehn Tagen verlassen werden“, so Stadtsprecherin Silke Lenz.

Am Ende der Quarantäne werde wie üblich auf krankheitsbedingte Symptome hin geprüft. Sind diese weiter vorhanden, werde die Quarantäne verlängert.

Mindestens zwei betroffene Personen seien zuvor in England gewesen

Mindestens zwei Personen, die in Essen positiv auf die mutierte britische Coronavirus-Variante getestet worden sind, seien zuvor in England gewesen.

Professor Ulf Dittmer erklärt, warum die englische Mutation des Coronavirus so gefürchtet ist: „Sie verbreitet sich viel effizienter als das bisherige Virus und löst längere Infektionsketten aus.“ In Irland etwa sei der Inzidenzwert wegen der britischen Mutation binnen vier Wochen von 40 auf fast 700 hochgeschnellt. Im Nachbarland Niederlande sei schon ein beträchtlicher Anteil der Corona-Patienten mit der britischen Variante infiziert. Die gute Nachricht: „Wir profitieren davon, dass die britische Mutation mitten in unserem relativ strengen Lockdown angekommen ist und sich in Deutschland deshalb nicht so schnell verbreiten kann“, sagt Professor Ulf Dittmer.

Britische Mutation des Coronavirus schon 150 Mal an Rhein und Ruhr nachgewiesen

In Köln, der größten Stadt in NRW, sind aktuell in mehreren Einrichtungen ebenfalls Fälle der mutierten englischen und südafrikanischen Coronavirus-Varianten nachgewiesen worden. Nach Angaben der Stadt Köln seien vier Kindertagesstätten, zwei Krankenhäuser sowie eine Flüchtlings-Unterkunft betroffen.

Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass die britische Mutation des Coronavirus bis Freitag mittlerweile 150 Mal an Rhein und Ruhr nachgewiesen worden ist.