Essen. Mitglieder von Extinction Rebellion haben Protestbotschaften auf 20 Ampeln gegen Umweltsünden hinterlassen. Nächste Aktion ist bereits geplant.

Etwa 20 Ampeln rund um den Essener Sitz des Energiekonzerns RWE sind am Mittwochmorgen zu leuchtenden Klimabotschaftern geworden: Aktivisten von Extinction Rebellion und Public Space Intervention beklebten die Gläser der Signalanlagen mit Protestbotschaften auf durchscheinender Folie: "Lützi retten“, „RWE stoppen“, „Kohle Stop!“ oder „Lützi bleibt" war dort zu lesen.

Nach eigener Aussagen wollten die Gruppen damit ein Zeichen setzen gegen das "zerstörerische Geschäftsmodell" von RWE setzen.

Da die Ampelscheinwerfer durch die Folien augenscheinlich nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt worden sind, sieht die Polizei bislang keine Hinweise auf eine Straftat wie zum Beispiel ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, sagte deren Sprecher auf Nachfrage. Ob möglicherweise eine Sachbeschädigung in Betracht zu ziehen ist, werde noch geprüft.

Solidarität mit den Menschen im bedrohten Lützerath

Die Aktion soll laut Extinction Rebellion zur Solidarität mit den Menschen im vom Tagebau bedrohten Lützerath aufrufen und den Protest gegen die Klimazerstörung durch RWE sowie die unrühmliche Rolle der Stadt Essen in das Bewusstsein der Bürger tragen, wie es heißt.

Für Samstag ist weiterer Protest am Rüttenscheider Stern geplant: Um deutlich zu machen, dass der Fahrradverkehr in Essen mehr Raum benötige, wollen Aktivisten die Grünphasen der Fußgängerampel an der Kreuzung Rüttenscheider Straße/Zweigertstraße dazu nutzen, sich auf der Fahrbahn aufzustellen und Autofahrern unter dem Motto "Verkehrswende statt Weltende" Plakate mit Warnungen vor der Klimakrise und dem Artensterben vor die Nasen zu halten.

Aktion in Rüttenscheid beginnt um 10.30 Uhr

"Natürlich ist uns bekannt, dass in Richtung Verkehrswende in Essen viel geplant ist", sagte Christofer Rott, Sprecher von Extinction Rebellion Essen, auf Nachfrage. Dem Radentscheid sei die Initiative freundschaftlich durchaus verbunden. "Gleichwohl sind wir noch ein bisschen skeptisch, ob die bisherigen und zukünftigen Maßnahmen die nötige Veränderung schnell genug schaffen können", so Rott.

Die Polizei bestätigte eine Anmeldung der Aktion in Rüttenscheid, die um 10.30 Uhr beginnen soll. Gerechnet werde etwa mit einem Dutzend Teilnehmer.

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