Essen. Vom Impfstopp des Landes erfuhr die Stadt aus dem Internet - und muss nun den Start des Impfzentrums an der Messe um eine Woche hinauszögern.

Jeder Tag bringt ihnen neue Erkenntnisse - mit diesem Hinweis versucht die Stadt seit Wochen allzu ehrgeizige Voraussagen bei der Pandemie-Bekämpfung zu vermeiden. Wie richtig sie damit liegt, hat sich jetzt einmal mehr erwiesen: Nicht einmal 48 Stunden, nachdem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit reichlich Tamtam den Start der Corona-Impfungen im Uniklinikum begleitete, verhängte das Land einen sofortigen Impfstopp. Mit Folgen auch für das Essener Impfzentrum.

Denn das muss seinen ohnehin schon auf Sparflamme geplanten Start erneut verschieben - um eine komplette Woche auf den 8. Februar. Davon unberührt bleibt es für die gut 40.000 Über-80-Jährigen in Essen bei der Möglichkeit, online oder telefonisch schon ab 25. Januar einen Termin im Impfzentrum an der Messe zu vereinbaren. 

Stadtverwaltung erfuhr eher durch Zufall vom verhängten Impfstopp

Die Essener Stadtverwaltung erfuhr dem Vernehmen nach eher durch Zufall vom neuerlichen Aufschub - durch einen Blick ins Internet. Dort warb das NRW-Gesundheitsministerium im Kurznachrichten-Dienst Twitter um Verständnis für die korrigierte Impfplanung, die wegen einer geänderten Lieferplanung des Impfstoff-Herstellers BioNTech notwendig geworden sei. 

Indem auch die geplanten Impfungen des Krankenhaus-Personals verschoben werden, bleibt es einstweilen bei der eher bescheidenen Impf-Bilanz der Stadt: Bis Dienstag waren - neben der Uniklinik-Aktion mit dem Impfstoff Moderna - 10.421 Essener immunisiert, davon 9661 in Alten- und Pflegeheimen. Dass Essen von den kommenden Lieferungen mit gut 3000 Impfdosen profitiert, dabei soll es laut Stadt bleiben - bis zum Beweis des Gegenteils.