Essen-Rüttenscheid. Umweltschützer monieren, dass für das Baugebiet Manfredstraße Bäume verschwinden sollen. Dass zudem Wertstoffcontainer weg sind, ärgert Nachbarn.

Für das Baugebiet an der Manfredstraße in Rüttenscheid sollen Bäume gefällt werden. Das ruft Umweltschützer auf den Plan. Zudem ärgern sich Bürger über das Verschwinden von Altglas- und Altkleidercontainer. Aber der Reihe nach.

Auf dem Gelände der ehemaligen Spedition Paas hat der Wohnungsriese Vivawest mit seinem Neubauprojekt begonnen. Hier sollen 179 Wohneinheiten entstehen. Vor kurzem teilte die Stadt mit, dass für eine "notwendige" Zufahrt zum dem Gelände sieben Bäume als auch einige Sträucher entfernt werden müssen. Sie haben derzeit noch ihren Platz an dem Zugang zum Stadtwald an der Ecke Manfredstraße/Alfried-Krupp-Straße.

Neupflanzungen werden auf Facebook hinterfragt

Grünen-Ratsherr Rolf Fliß monierte auf Facebook, dass es dem Bauordnungsamt nicht gelungen sei, den "kleinen Baumbestand" mit entsprechenden Auflagen zu sichern. Mehrere Nutzer unterstützen in ihren Posts die Meinung von Fliß. Zudem werden in den Kommentaren die angekündigten Neuanflanzungen hinterfragt. Denn es brauche Jahre, so heißt es, bis Setzlinge oder Jungbäume einen Ersatz bieten würden.

Auf Nachfrage dieser Zeitung verteidigte Stadtsprecher Patrick Opierczynski das Vorgehen. Im Zuge der Planungen habe es "umfangreiche und alle notwendigen Abstimmungen sowohl verwaltungsintern als auch zwischen den zuständigen Fachämtern und dem Bauherrn Vivawest" gegeben. Dabei sei die Fällung der Bäume als "notwendig eingeschätzt" worden. Es folgte laut dem Sprecher dann die Genehmigung.

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Für Unmut und Unverständnis sorgte bei Anliegern darüber hinaus, dass der Altglas- und Altkleidercontainer verschwunden ist, der lange Zeit am Rand des heutigen Baugebiets stand. Allerdings sollte er, wie es der Beschluss der Bezirksvertretung II vorsah, eigentlich verlegt werden. Für den Standort Manfredstraße war ein Ersatzplatz an der Alfried-Krupp-Straße vorgesehen, Entfernung rund 200 Meter. Doch diese Stelle hat sich bei genauer Prüfung als untauglich erwiesen. Sprecher Opierczynski erklärt, dass aufgrund der bevorstehenden Ausweitungen der Baustelle die Fläche nicht in Betracht komme.

Als störend hat sich zudem auch der Baumbestand erwiesen, da er einer Leerung der Container im Wege gestanden hätte. Nun hat die Verwaltung einen Standort ausgesucht, der einige hundert Meter weiter entfernt liegt. Doch bevor die Container dort aufgestellt werden können, muss sich die Bezirksvertretung mit dem Thema befassen. Die Sitzung ist für den 28. Januar geplant, Beginn 17.30 Uhr, Rathaus.

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