Essener Süden. Der Lockdown bleibt, die Regeln werden härter. Besonders in dieser Situation will Seniorenberaterin Doris Knierim eine Ansprechpartnerin sein.
Sie hilft bei Themen rund ums Alter, bemüht sich, Probleme zu lösen, richtige Ansprechpartner zu nennen oder Anliegen von älteren Mitbürgern an die Politiker weiterzuleiten. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 ist Doris Knierim noch auf ganz andere Weise gefordert. Die Seniorenberaterin für den Stadtbezirk 9 ist vielen zur lieben Gesprächspartnerin geworden in Zeiten, wo Kontakte minimiert sind und eben viele Senioren in der Wohnung bleiben.
Da dauerten Telefonate schon mal eine bis eineinhalb Stunden, erzählt die 66-Jährige, „weil gerade so ein Redebedürfnis da ist". In der Regel sei es deshalb auch um ganz alltägliche Dinge gegangen und weniger um behördliche Probleme. „Den älteren Menschen macht es sehr zu schaffen, dass sie ihre Angehörigen wenig bis gar nicht sehen dürfen."
Derzeit gibt es nur telefonische Beratung oder per E-Mail
Während sich die Situation im Sommer dann entspannter dargestellt habe, rechne sie in den nächsten Wochen nun wieder verstärkt mit Nachfragen, sagt Doris Knierim. „Vor allem, wenn es um die anstehende Corona-Impfung geht."
Ihre reguläre monatliche Sprechstunde im Kettwiger sowie im Werdener Rathaus kann aber aus bekannten, coronabedingten, Gründen auch weiterhin nicht stattfinden. „Doch am Telefon bin ich immer gesprächsbereit und helfe gern weiter", sagt die Seniorenbeauftragte, die im November 2020 bei der Konstituierung der neuen Bezirksvertretung für den Essener Süden in ihrem Amt bestätigt wurde.
Sie leistet Hilfestellung bei einer Terminvereinbarung
Insbesondere Menschen, denen keine Angehörigen bei der Terminvereinbarung für eine Impfung helfen könnten, möchte Doris Knierim beistehen. „Ich kenne mich aus mit Warteschleifen am Telefon", sagt die Bredneyerin zuversichtlich. „Und ich kann sehr gut verstehen, wenn manche Menschen sich da überfordert fühlen."
Doris Knierim gehört mit den Seniorenberatern der anderen Bezirke zum Seniorenreferat der Stadt Essen und berät kostenfrei vor Ort. „Wir helfen im Allgemeinen dabei, das große Angebot für Senioren in der Stadt zu überblicken, für jeden maßzuschneidern. Zu uns kommen Menschen, die Hilfe im Haushalt benötigen ebenso wie Pflegebedürftige, die gemeinsam mit ihren Angehörigen eine Zukunftslösung suchen. Auch in Finanzierungsfragen bieten wir Unterstützung an", sagt Knierim.
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Die Diplom-Verwaltungswirtin hat nach ihrer Ausbildung lange beim Sozialamt der Stadt Essen gearbeitet und war 16 Jahre für den Bereich Sozialhilfe zuständig. „Ich habe wirklich alles in diesem Bereich von der Pike auf gelernt." Als Kettwig 2010 Pflegestützpunkt wurde, war das ihr Arbeitsfeld. 2018 ging sie in Rente, um kurz danach als Seniorenberaterin für den Bezirk tätig zu werden. Beim Demenz Netzwerk Kettwig, das 2011 an den Start ging, engagiert sie sich darüber hinaus ebenfalls ehrenamtlich.
Alle älteren Bürger des Bezirks 9 können das Angebot nutzen
Doris Knierim ist erreichbar unter der Rufnummer 0201/43 86 896 und per E-Mail an dorisknierim@gmx.de.
„Ich würde mich freuen, wenn viele Bürgerinnen und Bürger aus Bredeney, Kettwig, Werden und natürlich auch aus Fischlaken, Heidhausen und Schuir mein Angebot nutzen", erklärt die Seniorenberaterin.