Essen. Nach der Gewalt in der Silvesternacht in Altenessen warnt die SPD vor einer Diskussion, ob die Taten im Kontext misslungener Integration stehen.

Die SPD im Bezirk Altenessen reagiert "entsetzt, fassungslos und enttäuscht" auf die Silvester-Randale im Stadtteil. Gleichzeitig warnt Vanessa Gremer, SPD-Fraktionsvorsitzende in der Altenessener Bezirksvertretung, davor, den jüngsten Gewaltausbruch mit einer Integrationsdebatte zu verknüpfen.

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Es sei "nun absolut nicht der richtige Weg, die Debatten um gelungene und nicht gelungene Integration zu führen", findet die SPD-Politikerin. Hetzerische Kommentare von Kolleginnen und Kollegen aus der Politik seien noch weniger förderlich, wobei offen bleibnt, wer hier gemeint ist. Weiter meint Gremer: "Völlig neben der Sache liegende Forderungen nach sofortigen Inhaftierungen und sogar Ausweisungen in arabische Länder erzeugen an dieser Stelle nur Kopfschütteln."

"Forderungen nach Inhaftierungen und Ausweisungen erzeugen Kopfschütteln"

Angesichts der Zerstörungswut am Jahreswechsel könne andererseits nicht von "Jugendstreichen" oder "grobem Unfug" gesprochen werden, sondern von der Verwirklichung "geplanter und vorsätzlicher schwerer Straftatbestände".

Der Gewaltausbruch sei ein "Schlag ins Gesicht für jeden friedlichen Bürger in diesem Stadtteil und vor allem für die zahlreichen Menschen mit Migrationshintergrund, die integriert sind und nun von manchem über einen Kamm mit den Tätern geschert" würden.

Nach Ansicht der SPD-Politikerin müsse es jetzt darum gehen, die Täter mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu belangen. "Streicheleinheiten sind hier bei weitem nicht mehr angebracht."

Motive der Täter auszuforschen sei nicht Sache der Politik

Über die vom OB angekündigte verbesserte Präsenz von Sicherheitskräften hinaus spricht sich Vanessa Gremer für die Installation von Überwachungskameras auf dem Altenessener Markt aus.

Die Motive der Täter auszuforschen ist nach Ansicht der Altenessener Bezirksvertreterin nicht Aufgabe der Politik. Die Ahndung von Straftaten sei Sache der Justiz.