Essen. Rund um den Altenessener Markt randalierten in der Silvesternacht 50 junge Männer, im Internet kursieren darüber Videos.

Wieder Altenessen: Nach den Diskussionen der letzten Monate um die Sicherheitslage in Altenessen, gab die Silvesternacht dem problembehafteten Image des Stadtteils erneut neue Nahrung: Gegen 0.40 Uhr am Neujahrsmorgen alarmierten Anwohner die Polizei und berichten, dass etwa 50 Personen auf dem Altenessener Markt randalierten und diesen verwüsteten.

Um die 50 Personen haben in der Silvesternacht am Altenessener Markt randaliert und unter anderem die Wartehäuschen der Ruhrbahn zerstört.
Um die 50 Personen haben in der Silvesternacht am Altenessener Markt randaliert und unter anderem die Wartehäuschen der Ruhrbahn zerstört. © Unbekannt | WTV News

Zertrümmerte Haltestellen, zerschlagene Werbetafeln und abgetretene oder brennende Mülleimer“, zählt Polizeisprecher Christoph Wickhorst am Freitag die Schäden auf. Das hier zu sehende Video , das einer aus der Gruppe offenbar selbst anfertigte und dann in sozialen Medien hochlud, bestätigt diese Aussagen drastisch. In einem Rausch der Zerstörung sieht man junge Männer, die den Markt in ein Schlachtfeld verwandeln.

Silvester-Randale im Essener Norden: Bürger sind wütend über Angriff auf ihren Stadtteil

Als die Polizei eintraf, flüchtete die Gruppe. Der Polizei ist es nach eigenen Angaben jedoch gelungen, vier mutmaßliche Randalierer festzuhalten. Die Beamten nahmen die Personalien auf, bevor die vier wieder ihrer Wege gehen konnten. Weitere Details zu der Gruppe und auch zu den Jugendlichen gab es am Neujahrstag offiziell nicht. Dass es sich aber ausschließlich um Männer gehandelt hat, ist auf dem Video deutlich zu erkennen.

In den sozialen Medien haben die Videos, die etwa mit Gangsta-Rap unterlegt sind, mittlerweile weite Verbreitung gefunden, Altenessener Bürger, aber auch andere Essener zeigten sich in Kommentaren schockiert über die dort zu sehende rohe Zerstörungswut. "Abgesehen von der Menschenansammlung in Corona-Zeiten und der Zerstörung öffentlichen Eigentums, ist das für mich ein Angriff auf unseren Stadtteil Altenessen", heißt es etwa. Hier sei die ganze Härte der Justiz gefragt. Weil die Täter auf dem Video teils gut zu erkennen sind, wird die Hoffnung auf eine weitergehende Strafverfolgung geäußert.

Nach der Silvester-Randale: OB Kufen und Polizei am Samstag in Altenessen

Die höhnische Zurschaustellung der Vorgänge erhöht noch die Wut vieler. Denn die Verursacher brüsten sich ganz offensichtlich mit ihren Taten. "Altenessen Mitte ist zum Schlachtfeld geworden", ist in einem anderen Video zu lesen, das am Freitagabend auf Youtube hochgeladen wurde und das ebenfalls Teile der Ausschreitungen zeigt, ferner die Zerstörungen am Morgen danach.

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Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen hat die Brisanz des Vorgangs und die Dokumentationskraft des Videos offenbar erkannt. "Ich habe das Video gesehen und bin morgen (Samstagvormittag) in Altenessen mit der Polizei verabredet", erklärte er am Freitagabend auf Anfrage dieser Zeitung.