Essen-Rüttenscheid. An viel befahrener Kreuzung in Essen-Rüttenscheid ist eine Ampel abgebaut worden. Das sorgt für Protest. Politiker schalten sich jetzt ein.

Der Abbau der Ampel an der Kreuzung Kahrstraße/Goethestraße hat heftige Kritik hervorgerufen. Seitdem haben sich mehrere Unfälle dort ereignet. Anwohner berichten von einer Vielzahl an Beinaheunfällen, die auch schlimme Folgen hätten nach sich ziehen können. Die Bezirksvertretungen I und II wollen aber die Situation keineswegs auf sich beruhen lassen. Bei einem Ortstermin wollen sich selbst ein Bild von der aktuellen Lage verschaffen.

Ob die Entscheidung rückgängig gemacht werden kann und wieder eine Ampel installiert wird, wie es aus der Nachbarschaft gefordert wird, soll eines der Themen des Treffens sein. Die Mindestforderung, die Anlieger stellen, heißt, dass auf jeden Fall deutlich sichtbare Zebrastreifen aufgebracht werden. Darüber wolle man mit Vertretern der Verwaltung sprechen, berichten die beiden Bezirksbürgermeister Peter Valerius (Bezirk I) und Hans-Peter Huch (Bezirk 2).

Kritiker wiesen schon früh auf mögliche Gefahren hin

Unverständnis herrscht offensichtlich in beiden Gremien, warum direkt ein Abbau der Ampel erfolgte, obwohl sich in den Diskussionsrunden zum Umbau der Kahrstraße in eine Radstraße schon erhebliche Bedenken breit gemacht hätten. Bezirksvertreter hätten genau das vorausgesehen, was nun eingetreten sei, dass sich nämlich Unfälle ereignen und Menschen gefährdet würden. In den Debatten sei auch der Vorschlag gekommen, statt eines Abbaus die Ampeln zunächst einmal zuzuhängen und auf diese Weise zu testen, ob eine endgültige Entfernung auch vertretbar sei. Doch darauf habe man sich nicht verständigen können.

Nun also soll eine Erörterung mit Bezirksvertretern, Fachleuten der Stadt und gegebenenfalls auch im Beisein von Polizeibeamten erfolgen. Ein Termin wurde aber noch nicht vereinbart, berichten Huch und Valerius. Angesichts der Corona-Auflagen sei eine solche Zusammenkunft momentan eher problematisch. Andererseits wolle man auch nicht allzu viel Zeit ins Land gehen lassen, weil auch gerade von Seiten der Anwohner auf einen naheliegenden Termin gedrängt werde. Nach ihren Beobachtungen bestehe eine erhöhte Unfallgefahr.

In unmittelbarer Nähe der Kreuzung liegt ein Kindergarten

Die Ecke Kahrstraße/Goethestraße gilt als stark befahrene Kreuzung, da die angrenzenden Viertel stark besiedelt sind und direkt nebenan das Folkwang-Museum mit einer hohen Zahl an Besuchern liegt. Die Kreuzung werde aber auch von Fußgängern und Radfahrern oft in Anspruch genommen, hatte Anlieger Hans-Jürgen Fuss mehrfach angemerkt. Zudem sollte man berücksichtigen, dass in unmittelbarer Nähe, an der Goethestraße, eine Kita liege.