Essen. Die Stadtwerke Essen bauen ab Sommer 2021 in Bredeney einen Regenrückhaltekanal. Im Januar starten die Vorarbeiten mit Baumfällungen.

Die Stadtwerke Essen starten im Januar mit ersten Vorarbeiten für ein Abwasserprojekt in Bredeney. Die eigentlichen Bauarbeiten für einen Regenrückhaltekanal und ein Regenklärbecken beginnen dann voraussichtlich Anfang Juni.

Gebaut wird laut Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun am Ortsausgang von Bredeney in Höhe der Graf-Bernadotte-Straße längst der B 224 in Richtung Werden. Im Rahmen der Vorarbeiten sollen Bodensondierungen vorgenommen werden, auch einige Bäume und Kleingehölze müssten gerodet werden. Die Kanaltrasse liege teilweise im Grünstreifen und unter dem Radweg entlang der B 224. Durch die Arbeiten im Grünstreifen könne es in der ersten Januarwoche teilweise zu Fahrbahnverengungen auf der Bredeneyer Straße ab der Graf-Bernadotte-Straße in Richtung Werden kommen.

Der Bach am Kruppwald soll von Straßenschmutz entlastet werden

Bei starkem Regen werde das Regenwasser derzeit noch ungebremst in den Bach, der entlang des Kruppwaldes fließe, eingeleitet. Das soll sich im nächsten Jahr ändern. Durch den Bau des Regenrückhaltekanals und des Regenklärbeckens werde die Natur deutlich entlastet. Für die Einleitung von Regenwasser in Bäche gibt es in Deutschland gesetzliche Regelungen. Das gilt auch für den Bach am Rande des Kruppwalds, der von Bredeney-Süd bis in die Ruhr fließt.

Derzeit läuft das Regenwasser von der Straßenoberfläche direkt und in größeren Mengen in den Bach. Damit das zukünftig nicht mehr passiert, beginnen Anfang Juni die Bauarbeiten für einen neuen 150 Meter langen Regenrückhaltekanal mit einem Durchmesser von 4,3 Metern, so Pomplun.

Zusätzlich werde ein Regenklärbecken entlang der Bredeneyer Straße gebaut. Im neuen Regenklärbecken werde das Oberflächenwasser, das von den Straßen komme, vorgeklärt. Schmutz wie Reifenabrieb oder andere Rückstände sammelten sich im Regenklärbecken. Von dort aus werde der zurückgehaltene Schmutz über einen bereits vorhandenen Abwasserkanal, an den das neue Becken angeschlossen werde, direkt in Richtung Kläranlage geleitet. So werde der Bach mit den Hinterlassenschaften von den Straßenoberflächen nicht mehr belastet.

Noch eine weitere Funktion erfülle der Regenrückhaltekanal. Er drossele die Wassermenge, die später im Bach ankomme. Pro Sekunde fließen zukünftig maximal nur noch rund 60 Liter vorgereinigtes Regenwasser, das entspricht rund sechs Eimern Wasser, in den Bach, erklärt der Stadtwerke-Sprecher. Derzeit sei es noch ein Vielfaches.

Nach Abschluss der Kanalarbeiten fließe das Oberflächenwasser von ganz Bredeney-Süd vorgereinigt in die Ruhr. Die Haushaltsabwässer aus diesem Bereich würden über andere Kanäle zur Kläranlage transportiert.

Baumfällungen in dem Bereich sind nicht vermeidbar

Um Platz für den Bau des Regenrückhaltekanals und des Regenklärbeckens zu schaffen, komme es in der ersten Januarwoche zunächst zu Rodungen. Diese erfolgen entlang der B 224, hinter der Graf-Bernadotte-Straße in Richtung Essen-Werden. Für die Baumaßnahme müssen laut Stadtwerke-Sprecher etwa 40 Bäume auf der Grünfläche zwischen der Bredeneyer Straße und dem höher gelegenen Fuß- und Radweg weichen.

Die Baumfällungen seien für die anschließenden Arbeiten unbedingt erforderlich. Die Dimension der Kanalrohre und die Anknüpfungspunkte an das vorhandene Kanalnetz ermöglichten keine andere Streckenführung der neuen Rohre. Die Rodung finde jetzt in dem vorgeschriebenen Zeitfenster statt und werde von einem Baumsachverständigen begleitet.

Neue Bäume sollen im Anschluss an die Arbeiten gepflanzt werden

Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten erfolgten dann im Rahmen eines landschaftspflegerischen Begleitplans entsprechende Ersatzbepflanzungen im Rodungsbereich. Über die weiteren Schritte der Baumaßnahme ab Sommer 2021 und mögliche Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer wollen die Stadtwerke Essen rechtzeitig informieren.