Essen. Inzidenzwert hat auch in Essen die 200 überschritten, Dezernent Renzel rechnet mit steigenden Zahlen. Verschärfen will die Stadt aber nichts.

Obwohl Essen die Inzidenz von 200 nun knapp überschritten hat, plant die Stadtverwaltung auch nach Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium keine verschärfenden Maßnahmen in der Corona-Krise. "Der Lockdown wird so umgesetzt wie vorgesehen und wir warten nun ab, was passiert", sagte Gesundheitsdezernent Peter Renzel am Mittwoch auf Anfrage. "Wir planen keine Ausgangssperren, weil wir das nicht wollen und weil wir auch nicht glauben, dass damit ein Durchbruch zu erzielen ist." Das gelte, obwohl laut Renzel davon auszugehen ist, dass die Zahlen in den nächsten Tagen eher noch etwas weiter ansteigen.

Trotz steigender Werte steht Essen weiterhin besser da als die Nachbarstädte

Immerhin: Mit 1191 Neu-Infektionen in den letzten sieben Tagen und einem Inzidenzwert von 204 steht Essen weiterhin besser da als nahezu alle Nachbarstädte. (Das RKI meldet allerdings sogar einen Wert von 218, die Unterschiede erklären sich durch zeitliche Differenzen in der Meldekette). Auch gibt es Renzel zufolge keinen Anstieg bei den schweren Verläufen der Covid-Krankheit.

Am Mittwoch Abend berichtete die Stadt über vier weitere Verstorbene zwischen 72 und 85 Jahren, insgesamt sind nun 179 Essenerinnen und Essener seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Corona-Virus verstorben sind. In Duisburg und auch in Oberhausen gibt es Ausgangssperren, dort ist die Inzidenz allerdings um einiges höher.

Stadt setzt weiter auf Einsicht in das Notwendige

Laut Renzel bleibt die Stadt bei ihrer Linie, an die Vernunft und die Einsicht jedes Einzelnen zu appellieren. "Jeder ist verantwortlich für sein eigenes Verhalten." Das gelte ganz besonders für den Umgang mit den älteren Menschen in Pflege- und Seniorenheimen. Renzel appellierte, darauf zu verzichten Bewohner an den Feiertagen in die Familien zu holen. "Besser und rücksichtsvoller sei es, Besuche in den Heimen zu organisieren, und die erhöhten Schutzmaßnahmen in Kauf zu nehmen.

Obwohl die Stadtverwaltung bis ins Neue Jahr pausiert, sind auch über die Feiertage rund 100 städtische Mitarbeiter durchgehend im Dienst, um die 34 Servicetelefone besetzen zu können, so Renzel.