Essen. Der Ansturm vor Weihnachten auf die Lebensmittelläden könnte dieses Jahr größer ausfallen. Was sich Essener Händler von den Kunden wünschen.

Der Weihnachtseinkauf von Lebensmitteln ist jedes Jahr meist ohnehin stressig. Alle Jahre wieder herrscht Hochbetrieb in den Märkten. Doch dieses Jahr könnte er die Kunden wegen der Corona-Auflagen vor eine noch größere Geduldsprobe stellen. Händler rechnen in den kommenden Tagen bis Heiligabend mit Schlangen vor den Läden.

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Wegen der strengen Pandemie-Bestimmungen darf sich nur eine bestimmte Zahl an Kunden im Geschäft aufhalten. Sind es mehr, muss der Rest draußen warten. Hinzu kommt: Da die Gastronomie Weihnachten geschlossen bleibt und Reisen ausfallen, werden die Familien dieses Fest zu Hause kochen. Den Einzelhändlern beschert das zwar klingende Kassen, es stellt sie aber auch vor Herausforderungen.

Essener Händler mahnt Kunden zur Gelassenheit

Manfred Burkowski, Inhaber mehrerer Edeka-Märkte, appelliert daher: „Ich hoffe, dass die Kunden trotz der schwierigen Zeit Ruhe und Respekt bewahren.“ Im sozialen Netzwerk Facebook hatte Burkowski geschrieben: „Bitte bleiben Sie ruhig und gelassen, wir versuchen es auch, gemeinsam schaffen wir das!“

Rewe-Händler Thorsten Sliwik hofft ebenfalls, dass die Menschen „diszipliniert bleiben und Verständnis dafür haben, falls es zu Schlangen vor dem Laden kommt“. Bislang hätten sich die Kunden vernünftig verhalten und auch die Hygieneregeln beachtet. „Ich hoffe, dass das so bleibt.“

Edeka-Händler Manfred Burkowski.
Edeka-Händler Manfred Burkowski. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Dennoch holen sich die vielen Händler in den kommenden Tagen wieder Unterstützung an die Ladentüren. Es wird verstärkt Zugangskontrollen geben – entweder durch eigene Mitarbeiter oder durch Sicherheitspersonal. Sie werden darauf achten, dass jeder Kunde einen Einkaufswagen mit sich führt. Das gilt auch für Paare. So behalten die Händler den Überblick, wie viele Menschen sich im Markt befinden. Das sei zwar nervig aber unumgänglich, betont Burkowski.

Kunden sollen nur allein zum Einkauf kommen

Er wie auch Thorsten Sliwik richten sich daher mit einem Wunsch an die Kunden: „Bitte kommen Sie möglichst allein einkaufen.“ Denn so könnten mehr Familien gleichzeitig in den Märkten einkaufen und es trage zur Vermeidung von Schlangen bei.

Um die Einkaufszeit vor Weihnachten zu entzerren, erweitern manche Händler sogar ihre Öffnungszeiten. Edeka Hundrieser wird von kommendem Montag bis Donnerstag schon 6 Uhr morgens und damit eine Stunde früher als gewöhnlich öffnen. Zudem werden die Hundrieser-Märkte Montag bis Mittwoch eine Stunde dranhängen und bis 22 Uhr geöffnet haben. „Damit können wir das Kundenaufkommen besser verteilen“, meint Alexander Schäfer, Mitglied der Geschäftsführung.

Ware ist genügend da

Wann der Ansturm auf die Läden dieses Jahr besonders groß sein wird, darüber können die Händler dieses Jahr nur spekulieren. Meist sind die beiden Tage vor Weihnachten die umsatzstärksten, heißt es. Dieses Jahr könnte es aber auch schon am Samstag voller werden. Allerdings gab es dieses Jahr einen merklichen Trend: Viele Kunden haben sich offensichtlich schon Tage und Wochen vor dem Fest mit Lebensmitteln eingedeckt, die länger haltbar sind. „Wir erwarten daher in den kommenden Tagen eher eine Nachfrage bei den Frischeartikeln“, meint Sliwik.

Die Ängste vor leeren Regalen nehmen indes alle befragten Händler. Es werde genügend Ware da sein, versichern sie. Vielleicht nicht mehr von allen Marken, dafür gebe es aber immer auch Alternativprodukte.