Essen. Der Streit um vermeintliche fehlende Lebensperspektiven in Altenessen kommt der AfD wie gerufen: Sie greift die Debatte per Landtags-Anfrage auf.
Die leidenschaftlich geführte Debatte um soziale Probleme in Altenessen, die jüngst in der Empfehlung von FDP-Bezirksvertreter Thomas Spilker führte, „hier wegzuziehen“, bekommt nun ein Nachspiel auf höherer Ebene: In einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung zitiert die AfD-Landtagsabgeordnete Gabriele Walger-Demolsky die lokale Berichterstattung und erbittet eine Einschätzung der Lage – bis hin zu der Frage, ob „aus integrationspolitischen Bedenken heraus“ Schlussfolgerungen für die Flüchtlings-Zuweisung denkbar seien.
Mehr noch als der Umstand, dass die „Alternative für Deutschland“ die Debatte als Steilvorlage für die eigene Politik ansieht, ärgert diverse Debatten-Teilnehmer von der FDP über Sozial-Liberale bis zur Arbeiterwohlfahrt in den sozialen Medien, dass sie nun als „Kronzeugen“ ausgerechnet für die AfD dienen. Pikant obendrein, dass die von einem Freien Demokraten zugespitzte Diskussion von einer schwarz-gelben Landesregierung beantwortet werden muss. OB Kufen hatte seinem Ex-Parteifreund Spilker zuletzt bescheinigt, mit seinen Wegzug-Phantasien „weder vernünftig noch glaubwürdig“ zu sein.