Essen. Die Essener Philharmoniker haben mit Entertainer Götz Alsmann ein Weihnachtskonzert gegeben. Tausende verfolgten es per Livestream zu Hause.

Mit über 12.000 Aufrufen und mehr als 400 Likes fand das zweite Livestream-Konzert aus der menschenleeren Philharmonie noch mehr Resonanz als das erste. Pauken und Trompeten gehören nun mal zum Advent. Und so haben diesmal auf eine Idee von Tubist Alexander Kritikos die Blechbläser der Essener Philharmoniker gemeinsam mit Entertainer Götz Alsmann ein vielseitiges internationales Weihnachtsprogramm auf die Beine gestellt: besinnlich, schwungvoll, witzig. Gleichzeitig bat das Orchester um Spenden zugunsten des Corona-Nothilfefonds für freiberufliche Musiker.

Alsmann war nicht nur der versierte Moderator des Abends, sondern griff auch selbst in die Tasten und zupfte seine Mini-Gitarre, die Ukulele, wenn er pfiffig die „Frau vom Nikolaus“ besang. Aber auch Santa Claus selbst kam natürlich zu Ehren, im amerikanischen Teil mit der Aalto-Sopranistin Christina Clark, die neben der hohen Soubrettenkunst auch den swingenden Broadway im Blut hat.

Essener Philharmoniker spielen internationale Weihnachtslieder

Die Blechbläser der Philharmoniker, mal samtig gerundet und mehrchörig à la Gabrieli, mal brillant geschärft, schlugen unter der Leitung von Tomáš Netopil einen weiten Bogen von fröhlich-ausgelassenen Weihnachtsliedern aus Spanien und Puerto Rico über England, Frankreich und das beschauliche Schweden zum feierlichen deutschen Lieder-Medley in raffinierten Arrangements von Peter Lawrence.

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An der Kuhn-Orgel waltete dazu Wolfgang Kläsener und gab mit dem „Carillon de Westminster“ von Louis Vierne ein wirkmächtiges Solo. Und wer hätte gedacht, dass der ehrwürdige J. S. Bach noch zu einem Kabinettstückchen taugt, wenn die filigrane Tenor-Arie „Ich will nur die zu Ehren leben“ von einem der Dickhäuter des Ensembles, dem Euphonium, geblasen wird.