Essen-Rüttenscheid. Zwei Friseure aus Essen-Rüttenscheid laden Gastronomie-Personal aktuell zum Besuch in ihre Salons ein. Warum das Ganze sogar kostenlos ist.

Gastronomie gehört zu Rüttenscheid, allerdings gerät sie angesichts von Corona in Nöte. Da Friseurmeister Ulf Dröge (58), seit 20 Jahren im Stadtteil ansässig, und Sohn Robin (28) aber nun mal Zusammenhalt und Solidarität besonders wichtig sind, haben sie sich zu einer außergewöhnlichen Aktion entschieden: Beschäftigte der Rüttenscheider Gastro-Betriebe bekommen bei ihnen kostenlos eine neue Frisur „Nicht reden, sondern handeln“, betont beide. Es müsse das Ziel sein, gestärkt aus der Pandemie hervorzugehen.

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Gastro-Mitarbeiter aus Essen-Rüttenscheid haben die freie Wahl

Das Angebot umfasse aber mehr als „Schneiden, Waschen, Föhnen“, betonen beide Friseure . Wenn gewünscht, würden auch die Haare gefärbt, verlängert oder geglättet. Da habe der Kunde aus dem Gastro-Bereich die freie Auswahl. Erste Betriebe hätten schon Mitarbeiter geschickt, weitere sollen folgen.

„Die Kellnerinnen und Kellner müssen derzeit mit dem Verdienstausfall klar kommen“, erläutern die Friseure. Es fehle nicht nur die Bezahlung durch den Arbeitgeber, auch auf die Trinkgelder müssten die Beschäftigten verzichten. Und das alles schon zum zweiten Mal in diesem Jahr – und wieder über mehrere Wochen.

Teil-Lockdown trifft Kneipen und Restaurants mit voller Wucht

Die eigene Branche bekomme natürlich auch aufgrund der strengen Auflagen die Folgen von Corona zu spüren. Doch man dürfe immerhin die Salons offenhalten. Die Gastronomie indes werde durch den Teil-Lockdown mit voller Wucht getroffen.

Das Team von Linear Hair, so der Name der Salons, nimmt sich nun Zeit für die Gastro-Beschäftigten. Karl Burgath ( Gin & Gagger ) findet das Angebot klasse. Fünf seiner Mitarbeiter, rund ein Drittel der Belegschaft, habe es auch schon in Anspruch genommen. „Alle waren komplett begeistert“. Die Beschäftigten seien derzeit in Kurzarbeit. Wenn sie Geld sparen können, dann „ist die Freude natürlich groß“.