Essen. Das Gerangel um die Posten in der Essener Bezirksvertretung III hat ein Ende. Die Grünen-Frau Doris Eisenmenger ist neue Bezirksbürgermeisterin.

Die Grünen-Politikerin Doris Eisenmenger (72) ist neue Bezirksbürgermeisterin im Bezirk III. Sie gewann die Wahl in der Bezirksvertretung. Zu einer überraschenden Kampfabstimmung kam es um den Posten des 1. Stellvertreters, bei der SPD-Mann Klaus Persch den Christdemokraten Werner Ernst hinter sich ließ.

Grüne und SPD hatten Eisenmenger und Persch mit einer gemeinsamen Liste ins Rennen geschickt. Die CDU hatte Ernst aufgestellt. Im ersten Wahlgang erhielt das Duo zwölf Stimmen, Ernst bekam sechs Stimmen. Damit lagen Ernst und Persch gleichauf. Denn laut Auszählungsverfahren nach D’Hondt werden bei dem zweiten Kandidaten auf einer Liste die Stimmen halbiert. In dem zweiten Wahlgang erhielt dann Persch 13 und Ernst sechs Stimmen.

CDU hoffte mit größtem Stimmenanteil darauf, Bezirksbürgermeister zu stellen

In der vorherigen Amtszeit der Bezirksvertretung war Persch Bürgermeister und Eisenmenger Stellvertreterin. Mit der Abstimmung hat das Gerangel um die Spitzenpositionen im Stadtteilparlament ein Ende gefunden.

Die Christdemokraten hatten unter den Parteien bei der Kommunalwahl mit 29,28 Prozent den größten Stimmenanteil erzielt und zunächst darauf gehofft, den Bezirksbürgermeister stellen zu können. Doch da sich Grüne und SPD, die zusammen neun Sitze in der Bezirksvertretung haben, auf eine gemeinsame Liste verständigten, blieben die Christdemokraten außen vor. Koalitionsgespräche mit ihnen hatte die Grünen nach ihrer Darstellung aufgrund zu geringer inhaltlicher Schnittmengen für gescheitert erklärt.

Im zweiten Urnengang keine Enthaltung mehr

Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung am Donnerstag, 19. November, hatte der AfD-Vertreter Rolf Ploetzing erklärt, sich der Stimme enthalten zu wollen. Aus den beiden Fraktionen Linke/Die Partei (zwei Sitze) und FDP/EBB (zwei Sitze) gab es Signale, dass sie die Grünen-Bewerberin Eisenmenger mitwählen würden. Wenn sie gemeinsam mit SPD und Grüne Die Politikerin gewählt hätten, hätte Eisenmenger allerdings 13 Stimmen bekommen müssen.

Zum Stadtbezirk III gehören die Stadtteile Holsterhausen, Fulerum, Haarzopf, Margarethenhöhe, Frohnhausen und Altendorf.