Essen. Zuerst ermittelt die Polizei Essen gegen den 55-Jährigen wegen des Verdachts der Brandstiftung. Dann findet sie auch noch eine Marihuana-Plantage
Die Brandstiftung des Fachwerkhauses in Essen-Kupferdreh liegt schon mehrere Monate zurück, inzwischen hat die Essener Polizei den mutmaßlichen Täter festgenommen. Es ist der Nachbar, ein 55 Jahre alter Essener. Wie die Polizei mitteilt, sitzt er in Untersuchungshaft. Bei der Durchsuchung seines Gehöfts deckten die Ermittler noch eine andere Straftat auf, sie stießen auf eine große Marihuana-Plantage.
Ziel der Brandstiftung war ein Fachwerkhaus an der Nierendorfer Straße 1, am 27. Juli gegen 14.40 Uhr stand es in Flammen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten damals erhebliche Probleme, das nur über eine unbefestigte Straße erreichbare, in einem Waldgebiet liegende Haus zu erreichen.
Ein grausames Detail dieses Brandes: Eine Bewohnerin konnte ihre Haustiere – einen Papagei und einen Hund - nicht mehr aus den Flammen retten. Die Tiere verendeten qualvoll, schon während der Löscharbeiten berichteten die Hausbewohner den Polizisten von ihrem Verdacht, dass ein Brandstifter am Werke gewesen sein könnte. Dieser Verdacht habe sich schon an Ort und Stelle verdichtet, bestätigt worden sei er durch Ermittlungen der Polizei und des Brandsachverständigen.
Ermittler finden bei Hausdurchsuchung auch eine scharfe Waffe
Am 18. September kam es schließlich zu der Durchsuchung des angrenzenden Gehöfts. Nachdem sich Polizisten Zutritt zu dem kameraüberwachten Gelände verschafft hatten, habe es einer energischen Ansprache bedurft, ehe der dort gemeldete Bewohner die verschlossenen Türen öffnete. Zuvor war den Beamten schon der typisch süßliche Marihuana-Geruch in die Nasen gestiegen. In dem Haus fanden sie schließlich eine größere Marihuana-Plantage.
Auf die professionell ausgebauten Räume hätten sich mehrere Hundert Pflanzen verteilt. In großen Plastiksäcken hätten die geernteten Marihuana-Pflanzen zum Abtransport bereitgestanden. Neben den verbotenen Pflanzen hätten die Kriminalbeamten auch verbotene Waffen entdeckt, darunter eine scharfe Schusswaffe. Auch ausgebildete Polizeihunde unterstützten im Laufe des Vormittages die umfangreiche Spurensuche auf dem weitläufigen Gelände. Der alleinige Mieter (53) wurde festgenommen.
Die Ermittlungen werden geführt vom Rauschgiftkommissariat 12 und dem für Kapitaldelikte zuständigen KK11. Die Polizei fordert mögliche Zeugen auf, über die zentrale Polizeinummer (0201-8290) Kontakt mit den Ermittlungsbehörden aufzunehmen.