Essen. Testweise haben die Essener Entsorgungsbetriebe (EBE) Metallkörbe in ausgewählten Straßen aufgestellt. Dort können Bürger Laub sammeln.

Die Essener Entsorgungsbetriebe (EBE) gehen beim Einsammeln des Herbstlaubes im Stadtgebiet neue Wege. Jetzt wurden probeweise Drahtkörbe in ausgewählten Straßen aufgestellt, die von den Bürgern selbst befüllt werden können. Diese Drahtkörbe versteht die EBE bewusst als „Einladung“ zum Mitmachen, denn die Pflicht, die Straßen vom Herbstlaub zu befreien, liegt weiter bei der EBE. Ausgenommen sind nur jene wenigen Essener Straßen, die ohnehin nicht regelmäßig von den Fahrzeugen der EBE gereinigt werden.

Als Test-Gebiete ausgewählt wurden Straßen in den Stadtteilen Karnap (Thusnelda- und Timpestraße), Frillendorf (Palmstraße, Zehntfeld) und Frohnhausen (Abschnitte der Hamburger Straße). Insgesamt wurden rund 50 Laubkörbe aufgestellt, die von den Bürgern befüllt werden können. Die Laubkörbe sind mit rot-weißem Flatterband kenntlich gemacht. Die EBE leert die Körbe regelmäßig. Die Anwohner wurden nach Angaben von EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp mit Handzetteln über die neue Aktion informiert.

Die ausgewählten Standorte sind Schauplätze, „an denen die soziale Kontrolle funktioniert“

„Wir haben Straßen mit Siedlungsstruktur, ohne Großwohnanlagen und Mehrfamilienhäuser ausgewählt, damit die soziale Kontrolle funktioniert“, erläutert Anja Wuschof, Leiterin der Straßenreinigung bei der EBE. Zudem müssten die Straßen ausreichend Platz für die Körbe und die großen Fahrzeuge bieten, ohne dass zu viel Parkraum entfällt. „Es geht auch um die Gerechtigkeit: Die Körbe stehen dort, wo Gebühren bezahlt werden und ausreichend Bäume stehen.“

Klar ist schon jetzt: Im ganzen Stadtgebiet werden die Laubkörbe nicht aufgestellt werden können - dafür fehlen vielerorts die Voraussetzungen.

4.500 Tonnen Herbstlaub jedes Jahr im Essener Stadtgebiet

In Essen fallen jährlich etwa 4.500 Tonnen Herbstlaub an. Es von den Straßen zu bekommen, bezeichnet die EBE als „Kraftakt“. Das Laub muss schnell von den Straßen, weil es bei Nässe rutschig und somit gefährlich wird, außerdem verstopft es Gullys. Für die Beseitigung des Laubes werde die gesamte Fahrzeugflotte eingesetzt, rund 170 Mitarbeiter der EBE müssten dafür Extra-Schichten an Samstagen einlegen.

Die EBE probiert jetzt diese neue Aktion aus, weil „wir wiederholt von Bürgern angesprochen wurden, die solche Maßnahmen aus anderen Städten kennen“, erklärt Bettina Hellenkamp. Eine ähnliche Aktion hatte es bereits im Vorjahr gegeben, teilweise an den gleichen Standorten. Man benötige aber noch weitere Erfahrungen, heißt es.

Ab Ende Oktober fällt das Laub erfahrungsgemäß sehr schnell

Die Laub-Phase werde dann akut, wenn die Nächte kälter werden und etwas Wind aufkommt. Das ist erfahrungsgemäß immer ab Ende Oktober der Fall.

Ungeachtet dessen werden auch in diesem Jahr etwa 100.000 weiße Laubsäcke verteilt, die Bürger nutzen können. Die Säcke werden bis Dezember von der EBE, den Stadtwerken und der Stadtverwaltung verteilt. An jeden Haushalt werden maximal fünf Laubsäcke abgegeben. Bürger werden gebeten, die Säcke zu füllen, zuzubinden und an den Straßenrand zu stellen. Die Säcke sind unter anderem an den EBE-Recyclinghöfen und im Kundencenter der Stadtwerke (Rüttenscheider Straße) zu bekommen.

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